Mittwoch, 27. September 2006 / 12:55:00
Globalisierung der Schweizer Musikszene
Die neue Online-Plattform iMusician soll Indie-Musikern den Sprung in die grossen Download-Shops ermöglichen.
Musik digital auf den iPod herunterladen ist seit rund vier Jahren en vogue. Die bekanntesten Download-Shops wie iTunes und Napster bieten Millionen von Songs an. Musiker, die nicht Madonna oder Robbie Williams heissen, haben es jedoch schwer, ihre Musik dort zu verkaufen. Regionalen, wenig bekannten Musikern will die neue Online-Plattform iMusician nun einen Zugang zu Downloadshops ermöglichen.
Senkrechtstart
Hinter dem noch sehr jungen Unternehmen stehen zwei Musikfreaks, die bereits seit sieben Jahren ein Musiklabel betreiben: Der Schweizer Tobias Wirz und der Australier Shigs Amemiya. Ein Freund von ihnen, der in der Schweizer Band Redwood spielt, brachte die beiden auf die Idee für ihr neues Projekt. „Die Resonanz ist umwerfend“, zeigt sich Shigs Amemiya erfreut. Bereits haben mehrere Schweizer Musiker die Dienste von iMusician in Anspruch genommen, darunter der Berner Rapper Bluesbueb, der Barbados-Schweizer William White und der bekannte Kinderlieder-Troubadour Andrew Bond.
Interessierte Bands können die Formulare und den Vertag direkt von der Homepage herunterladen und zusammen mit der CD an iMusician schicken. Verrechnet wird ihnen ein jährlicher Mitgliederbeitrag von 60 Franken plus 15% Kommission auf den Nettogewinn aus heruntergeladenen Musikstücken. Den Künstlern steht es zudem frei, ihre Musik zusätzlich auf anderen Wegen zu vertreiben. „Wir hoffen, dass wir in einigen Jahren so Geld verdienen werden“, erklärt Amemiya. Bis anhin zahlt das Unternehmen seine fünf Mitarbeitenden – verteilt auf drei Vollzeitstellen – aus dem Budget ihres Musiklabels „Dance“.
Berndeutsch in Mexiko
In über 250 Downloadshops weltweit soll die unabhängige „Indie-Musik“ dereinst erhältlich sein, vor allem aber auch bei den grössten Schweizer Anbietern. Bluesbuebs Mundartrap zum Beispiel ist neuerdings auch in Mexiko abrufbar.
Wirz und Amemiya haben auch schon ehrgeizige Ausbaupläne: Noch dieses Jahr möchten sie in den deutschen Markt eindringen, wo es gemäss Amemiya noch kein entsprechendes Angebot gibt. Binnen zweier Jahren wollen sie zudem den gesamten schweizerischen Markt abdecken.
as
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