Dienstag, 5. September 2006 / 15:25:03
Ich bin auch ein Solarkraftwerk
Eine zündende Idee hatten vier junge Männer: Um ihre Notebooks und iPods unterwegs aufladen zu können, konstruierten sie sich Umhängetaschen mit Solarpanels. Was einst für den Eigengebrauch gedacht war, stösst auf grosse Nachfrage. Die vier Studenten wurden flugs zu Jungunternehmern.
Der Akku des Notebooks oder iPods ist leer – für Daochu-Taschenbesitzer auch unterwegs kein Problem. Die mit einem Solarpanel ausgestattete Umhängtasche produziert nämlich selbst im Schatten genügend Strom, um die Geräte zu versorgen. Daher auch der Name „Daochu“: das chinesische Wort heisst „überall“. Einzig in Räumen funktionieren die Taschen nicht.
Von der Nachfrage überwältigt
Die bestechende Idee, neue und leichtere Solarzellen mobil zu nutzen, stammt von Pascal und Stefan Landolt, Christian Diboky, und Marc Gut. Die vier zwischen 16 und 21 jungen Männer – allesamt noch Schüler oder Studenten – fertigen die tragbaren Stromspender in Handarbeit in einer Garage an und kommen kaum nach mit der Produktion. „Wir erhalten laufend Anfragen aus dem In- und Ausland“, freut sich Pascal Landolt. Daochu-Taschen werden über die Homepage bestellt und bereits in einigen Läden angeboten. Auch Firmen begehren die Taschen als Kundengeschenke.
Die Solarpanels beziehen die Jungunternehmer von der Firma Flexcell in Yverdon. Momentan warten sie auf eine weitere Lieferung, um den vielen Bestellungen gerecht zu werden. Kollegen helfen bereitwillig mit – momentan noch für ein Taschengeld, denn verdientes Geld wird laufend wieder in neues Material investiert. Der Verkaufspreis einer Tasche beträgt 198 Franken.
Um der grossen Nachfrage besser gerecht werden zu können, denken sie daran, einzelne Arbeitsschritte auszulagern, zum Beispiel in eine Behinderten- oder Arbeitslosenwerkstätte. Auch möchten die Solartaschenhersteller ihr Angebot bald mit neuen Designs erweitern.
Vom Bastler zum Unternehmer
„Daochu“ existiert zwar bereits als Firma, ist jedoch noch nicht im Handelsregister eingetragen und auch noch nicht mehrwertsteuerpflichtig. Um sich in der Geschäftswelt besser behaupten zu können, will Pascal Landolt diesen Herbst einen Workshop bei Venturelab besuchen, der Förderinitiative des Bundes für Jungunternehmer. Davon erhofft er sich Unterstützung bei der weiteren Positionierung des jungen Unternehmens.
Positiv überrascht ist Landolt von den vielen guten Feedbacks, die sie rundum erhalten. „Wir erhalten enorm viel Goodwill und Unterstützung.“ Was ursprünglich für den Eigengebrauch gedacht war, fand rasch Anklang bei Kollegen und zog weitere Kreise. Für einige Zeit wird das Taschenbusiness jedoch noch neben dem Studium herlaufen müssen.
Kontakt: Pascal Landolt,
Glärnischstrasse 30,
8712 Stäfa,
Tel. 044 926 41 19
as
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