Samstag, 16. September 2006 / 08:21:16
Lebende Kleiderständer willkommen
Paris - Der Ausschluss von «Hunger-Models» von der Modewoche in Madrid ist im Haute-Couture-Land Frankreich mit Kopfschütteln aufgenommen worden.
«Das macht mich besorgt», sagte der Präsident des Verbandes der Modeindustrie, Didier Grumbach, in Paris. «Man kann Geschmäcker und Farben nicht reglementieren», sagte er weiter gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Jeder Modemacher müsse selbst entscheiden können, wen er auf den Laufsteg schicke. Wenn jemand auf die Idee käme, in Frankreich den Verzicht auf besonders schlanke Mannequins zu fordern, würden darüber «alle nur lachen».
«Wenn Jean Paul Gaultier dicke Frauen für seine Défilées haben will, wird ihm das niemand verbieten», sagte Grumbach. «Wenn Galliano Menschen, die nicht schön sind, auf das Podium bringt, kommt niemand auf die Idee, ihm das vorzuwerfen.» Die Modeschöpfer bräuchten die Freiheit bei der Auswahl der Models.
Die Bezirksregierung von Madrid hatte für die am Montag beginnende Modewoche «Pasarela Cibeles» beschlossen, nur Models ab einem Körpermassindex 18 zuzulassen. Dies entspricht beispielsweise 56 Kilogramm Gewicht bei einer Grösse von 1,75 Metern.
Damit dürfen 30 bis 40 Prozent der im vergangenen Jahr beteiligten Mannequins nicht teilnehmen. Mit der drastischen Massnahme will die Bezirksregierung ein Zeichen im Kampf gegen Magersucht setzen. Als normalgewichtig gelten Menschen mit einem Körpermassindex zwischen 18,5 und 24.
li (Quelle: sda)
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