Donnerstag, 14. September 2006 / 09:12:51
Onethousandpaintings – Zahlen, die sich auszahlen
Inspiriert von dem Projekt „Million Dollar Homepage“, wo ein britischer Student eine Million Pixel auf einer Internetseite für je einen Dollar verkaufte und so zum Millionär wurde, startete Marcel Salathé das Internet-Projekt „onethousandpaintings.com“.
Eine blaue Zahl auf weissem Grund
Die ursprüngliche Idee war tausend Bilder mit den Zahlen von Eins bis Tausend übers Internet zu verkaufen. Jede Zahl existiert nur einmal und ist somit ein Unikat. Der Preis des Kunstwerks ist abhängig von der Zahl sowie vom Zeitpunkt des Kaufs. Ein Bild kostet 1000 Dollar minus die Zahl auf dem Bild. Die ersten hundert Bilder erhalten 90% Rabatt, die nächsten hundert noch 80% usw.
Marcel Salathé wollte die Bilder ausschliesslich übers Internet vermarkten. Schliesslich gab es doch eine kleine Vernissage in einer Galerie in Basel, wo nur ein einziges Bild ausgestellt war und zwar dasjenige mit der Zahl Eins.
Viral Marketing
Wesentliches Element in der Marketing-Strategie des Projekts waren die grossen Internet-Blogs. „Viele europäische Printmedien arbeiten einfach zu langsam, und es dauert Ewigkeiten bis man mit einem solchen Projekt einen Status erreicht hat, dass die Leute auch wirklich etwas kaufen. Ich habe da ganz auf die grossen Blogs in Amerika gesetzt. Nachdem ich etwa 60 Bilder verkauft hatte und so ein kleines Budget zur Verfügung hatte, wollte ich ein Werbebanner auf den Blogs schalten,“ so Marcel Salathé.
Genau in diesem Moment waren die Blogs aber schon auf Salathés Konzeptkunst aufmerksam geworden und berichteten über ihn. In den 48 Stunden nach Veröffentlichung wurden rund 500 Bilder verkauft! Mit einem solchen Erfolg hatte der Künstler, der eigentlich an der ETH Biologie studiert hatte, nicht gerechnet.
Schweiz – ein guter Kunstmarkt
Bereits in 24 Länder wurden die Bilder verschickt. Auffallend ist, dass rund die Hälfte der Bilder nach Amerika verkauft wurden. „Natürlich wurde das Projekt in vielen amerikanischen Blogs bekannt gemacht, das hat sicher dazu beigetragen, dass so viele Bilder nach Amerika verkauft wurden. Generell aber schätze ich die Amerikaner als spontaner und offener für verrückte Ideen ein als die Schweizer. Wir haben aber auch in der Schweiz rund 100 Bilder verkauft, was für ein so kleines Land relativ viel ist. Generell sind die Schweizer sehr kunstinteressiert und ein guter Markt für ein solches Projekt.“
Ein Grossteil der Kundschaft von onethousandpaintings.com bewegt sich im Uniumfeld. „Es sind viele Uniprofessoren, Journalisten und Leute aus der Kunstbranche, die bei mir bestellt haben. Wir haben sogar Anfragen von amerikanischen Marketing-Professoren bekommen, die gerne das Projekt als Beispiel für Viral Marketing in ihren Unterricht integrieren wollen,“ erzählt Marcel Salathé stolz.
Ein weiteres Projekt im Bereich von Konzeptkunst ist bereits in Planung. All zu viel kann Marcel Salathé noch nicht verraten. Nur so viel: Beim nächsten Projekt soll der Zeitpunkt wann man das Kunstwerk kauft nicht nur auf den Preis, sondern auch auf das Kunstwerk selber einen Einfluss haben.
jdh
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