Mittwoch, 13. September 2006 / 18:05:35
Englisch noch vor Französisch
Liestal - Die Baselbieter Regierung will an den Primarschulen Englisch als erste Fremdsprache vor Französisch einführen.
Damit folgt sie dem Bildungsrat, setzt sich aber in Gegensatz zu Basel-Stadt und der westlichen Deutschschweiz.
Die Regierung sei bei der Förderung der Mehrsprachigkeit an der obligatorischen Schule den Vorentscheiden des Bildungsrats gefolgt, teilte sie mit. Dieser hatte sich im vergangenen Januar für Englisch ab der dritten Klasse und Französisch ab der fünften Klasse ausgesprochen.
Die Regierung interpretiere das Volksvotum vom 21. Mai für den Bildungsartikel des Bundes so, dass die Koordination und Weiterentwicklung der obligatorischen Schulen mit Entschlossenheit und grossflächig angegangen werden müsse, begründet sie den Entscheid. Dazu gehöre auch, die Fremdsprachenstaffelung interkantonal abzustimmen.
Vorlage soll ausgearbeitet werden
Die Regierung möchte dabei, dass sich Baselland der Mehrheit der Deutschschweizer Kantone anschliesst. Sie sei sich bewusst, dass dies eine Differenz zu den Nachbarkantonen Basel-Stadt und Solothurn sowie zu den Kantonen Bern, Freiburg und Wallis schaffen kann. Über die Frage entscheiden wird der Landrat. Eine Vorlage soll nun ausgearbeitet werden.
Von den Kantonen haben sich bisher jene der Ost- und Innerschweiz für Englisch als Einstiegsfremdsprache ausgesprochen. Die Kantone an der französischen Sprachgrenze bereiteten jedoch gemeinsam eine Vorlage für den Einstieg mit Französisch vor.
Basel-Stadt, Bern, Freiburg, Solothurn und Wallis unterzeichneten im Mai eine entsprechende Vereinbarung. Baselland arbeitete ebenfalls mit, hatte die Vereinbarung aber wegen der Empfehlung des Bildungsrats nicht unterzeichnet. Nun schert auch die Regierung aus der Vereinbarung aus.
rr (Quelle: sda)
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