Freitag, 8. September 2006 / 20:29:49
Ulrike Meinhofs Tochter findet Stück «ein Schmarrn»
Hamburg - Um die Uraufführung des Stückes «Ulrike Maria Stuart» am Hamburger Thalia Theater ist ein Streit entbrannt.
Ulrike Meinhofs Tochter, Bettina Röhl, sieht in Elfriede Jelineks Drama über ihre Mutter ihre Persönlichkeitsrechte verletzt.
«Jelinek zerrt Meinhof als Mutter auf die Bühne und in diesem Zusammenhang auch die real lebenden Menschen in Gestalt von meiner Schwester und mir. Was Jelinek über Mutter Meinhof liefert, ist historisch, faktisch, wenn ich es so positiv als möglich ausdrücken darf, ein einziger Schmarrn», sagte die Publizistin Bettina Röhl dem «Hamburger Abendblatt».
Am 28. Oktober soll «Ulrike Maria Stuart» uraufgeführt werden. Die österreichische Literatur-Nobelpreisträgerin Jelinek zeigt darin zwei Frauen, die das Schicksal und der Kampf um die Macht verbindet. Ihre Protagonistinnen sind Elisabeth I. und Maria Stuart, hauptsächlich aber Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin.
Bettina Röhl wünscht Änderungen in Jelineks Text sowie in der Regie von Nicolas Stemann. «Der Intendant des Thalia-Theaters, Prof. Ulrich Khuon, hat mir am Donnerstagabend ein Gesprächsangebot gemacht, das ich heute angenommen habe. Ich bin zuversichtlich, dass es eine Einigung geben wird», sagte Bettina Röhl der Nachrichtenagentur dpa. Das Thalia Theater nahm bislang nicht Stellung zum Streit.
smw (Quelle: sda)
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