Die Welt aufräumen

Es ist nur so klein wie ein Finger, soll jedoch Grosses leisten: Die Welt von der Verschmutzung mit Zigarettenstummeln und Kaugummis befreien. Ein kleiner Behälter, der in die Hand- oder Hosentasche passt. Diese Idee trägt Mauro Vignali bereits seit seiner Studentenzeit mit sich herum. Vor zwei Jahren hat er sie dann umgesetzt und seine eigene Firma gegründet: taketray.

Rauchen mit Stil

Als erstes entwarf er zusammen mit der Firma IPEK den edel designten Entsorgungsbehälter für hygienebewusste Raucher und Raucherinnen. Dieser wird bereits in rund 20 Läden und Boutiquen sowie übers Internet angeboten und wurde bis anhin etwa 600 Mal verkauft – trotz seinem stolzen Preis. „25 Franken sind an der oberen Grenze“, ist sich Vignali bewusst. Bisher habe er jedoch in der Schweiz produzieren lassen, was teuer sei. „Die nächste Serie werden wir wohl in China produzieren müssen“, plant der Jungunternehmer.

Um das Produkt noch besser abzusetzen, will Vignali gezielt potentielle Kunden anvisieren. Er denkt dabei an Golfplätze und den Wassersportbereich, wo Zigarettenstummel nicht weggeworfen werden dürfen – und obendrein eine zahlungskräftige Kundschaft verkehrt.

Den Optimismus nicht verlieren

Noch in der Entwicklungsphase steckt das zweite Produkt von taketray: Der GUMEX-Behälter. Der Miniabfalleimer für Kaugummis ist inwendig mit einer von der ETH entwickelten Nanobeschichtung ausgestattet, die verhindern soll, dass der Inhalt kleben bleibt. Vignali sieht ein grosses Potenzial für seine Erfindung. Weltweit würden Millionen von Menschen Kaugummis kauen. „Wenn nur 1 bis 2 Prozent davon GUMEX kaufen, gibt das einen riesigen Absatzmarkt“, rechnet er vor.

Anders sehen das leider die Investoren, die am Präsentationsnachmittag von Venturelab – einer Förderinitiative des Bundes für Jungunternehmer – anwesend waren. Vignali ist ziemlich ernüchtert darüber, dass sie seinem Produkt keine Entwicklungschancen zugestehen wollen. Trotzdem versucht er, optimistisch zu bleiben: „Ich kann einfach nicht glauben, dass die Menschheit in diesem Punkt nicht weiterkommen wird.“ Ein Potenzial für sein Produkt sieht er bei Grosskunden, die GUMEX als Give-away an ihre Kunden abgeben würden. So steht Vignali zum Beispiel mit Migros in Verhandlung.

Sehr positiv äussert sich Vignali zu Venturelab, wo er verschiedene Workshops besucht hat. Dort sei ihm Basiswissen betreffend Geschäftsführung in komprimierter und praxisnaher Form vermittelt worden.

Vorerst verdient Vignali seinen Lebensunterhalt noch als Unternehmensberater und betreibt sein Geschäft mehr als Teilzeitjob – zusammen mit seinem Team.

tf

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