Mittwoch, 14. Juni 2006 / 13:31:13
Bosnien half CIA bei Entführungen
Strassburg - Bosnien-Herzegowina hat nach Angaben des Europarates US- Geheimdienste bei der Entführung von Terrorverdächtigen unterstützt.
Das Land hat als einziges der 46 Europaratsländer eine derartige Zusammenarbeit offiziell eingestanden.
Dies geht aus einem Bericht des Generalsekretärs des Europarates, Terry Davis, hervor. Davis hatte von den Europaratsländern Aufklärung über geheime CIA-Flüge verlangt.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International war in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht zum Schluss gekommen, dass sieben europäische Staaten an der völkerrechtswidrigen Verschleppung von «Terrorverdächtigen» durch den US-Geheimdienst CIA beteiligt waren.
Misshandelt und gefoltert
Allen dokumentierten Fällen gemeinsam sei, dass die Männer von US- Agenten mit Flugzeugen illegal verschleppt und in Gefängnisse in Drittstaaten gebracht wurden. Dort seien sie offenbar misshandelt und gefoltert worden.
Der Bericht bezeichnet dabei die Länder Schweden, Deutschland, Italien, Grossbritannien, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina und die Türkei als in die Verschleppungen verwickelt.
Dick Marty unterstützt ai-Vorwürfe
Sie hätten dabei internationales Recht verletzt, zu deren Einhaltung sie sich verpflichtet hätten. Dafür müssten sie zur Rechenschaft gezogen werden, fordert ai.
Der Bericht des Europaratsermittlers Dick Marty geht insgesamt von 14 europäischen Regierungen aus, die in der CIA-Affäre mit dem US- Geheimdienst zusammengearbeitet haben.
Auch dieser Bericht nennt die von ai erwähnten Staaten bei der Verletzung von Individualrechten.
rr (Quelle: sda)
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