Montag, 12. Juni 2006 / 19:55:57
Frauen werden um Milliarden geprellt
Bern - Zum 25. Jahrestag des Lohngleichheitsartikels am 14. Juni haben die Gewerkschaften dem Arbeitsgeberverband einen symbolischen Protest- und Schuldbrief übergeben.
Sie fordern die Patrons auf, die bestehenden Lohndiskriminierungen zu tilgen.
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) wird am Mittwoch schweizweit an über 40 Orten Manifestationen für Lohngleichheit von Mann und Frau durchführen. Er hat am Montag auf dem Bundesplatz in Bern den nationalen Aktionstag mit einem Sketch eingeläutet. 15 Frauen in Berufskleidern präsentierten dem Patron ihre Rechnung.
Seit 1981 postuliert die Bundesverfassung «Mann und Frau haben Anspruch auf gleichen Lohn für gleichwertieg Arbeit». 25 Jahre später zeigten die offiziellen Statistiken immer noch Lohnunterschiede von durchschnittlich 19,9 Prozent, schreibt der SGB dem Arbeitnehmerverband.
Lohnunterschiede teilweise nicht erklärbar
Von diesen Lohnunterschieden seien rund 40 Prozent auf die unterschiedlichen Berufsbiografien von Frauen und Männern zurückzuführen. Für die restlichen 60 Prozent gebe es keine Erklärung. Die direkte Lohndiskriminierung von Arbeitnehmerinnen belaufe sich seit 1981 auf stolze 350 Milliarden Franken Lohn.
Der SGB ruft die Arbeitgeberverbände auf, sich in ihren Branchen zusammen mit den Sozialpartnern aktiv für die Realisierung der Lohngleichheit einzusetzen und nach branchentauglichen Lösungen zu suchen. Das Thema müsse auch auf der Ebene des Dachverbandes diskutiert werden.
bert (Quelle: sda)
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