Donnerstag, 8. Juni 2006 / 13:30:00
Ahmadinedschad besteht auf eigenes Atomprogramm
Teheran - Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat Konzessionen bei der Nukleartechnologie abgelehnt. Sein Land verfüge über das «legitime Recht» auf ein Atomprogramm, erklärte Ahmadinedschad in einer Rede.
«Wir werden niemals Konzessionen machen und dem Westen nicht erlauben uns vorzuschreiben, was wir tun oder entscheiden sollen», sagte er in einer live übertragenen Rede in der zentraliranischen Stadt Kaswin. Sein Land werde mit dem Westen nur über das Ausräumen von Missverständnissen und Unklarheiten sprechen.
Der Westen täusche sich, wenn er glaube, dass «die iranische Nation über ihr Schicksal verhandeln wird. Denn der Iran wird nicht ein Jota von seinem unanfechtbaren Recht auf eine friedliche Atomtechnologie aufgeben», sagte Ahmadinedschad .
Gleiche Vorschriften für Alle
Unter dem Hinweis auf Israel betonte Ahmadinedschad, wenn es Restriktionen oder irgendwelche internationalen Vorschriften gebe, müsse dies für alle Länder gelten.
Der Iran fordere «eine Atmosphäre von Gleichheit und Respekt». Das iranische Volk werde kein Ultimatum akzeptieren, sagte er. Anderenfalls gebe es keinen Anlass zu Verhandlungen.
Auch Vertreter des iranischen Parlaments lehnten eine Aussetzung der Urananreicherung ab. «Wir können nicht unsere friedlichen Nuklearaktivitäten aussetzen», sagte Ali Abaspur, Vorsitzender des Bildungs- und Forschungsausschusses laut der Nachrichtenagentur Isna.
Europäischer Kompromiss
EU-Chefdiplomat Javier Solana hatte der iranischen Regierung am Dienstag einen Kompromissvorschlag überbracht. Das Angebot der fünf Vetomächte im Weltsicherheitsrat und Deutschlands sieht Anreize für eine Kooperation vor, um den Iran zum Aussetzen seiner Urananreicherung zu bewegen, aber auch mögliche Sanktionen.
Offiziell wurden bislang keine Details bekannt. In Wien wollte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) einen neuen Bericht über die Aktivitäten des Irans zur Urananreicherung vorlegen.
bert (Quelle: sda)
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