Neue Botschaft von Bin Laden veröffentlicht

Bin Laden versuchte in der vom arabischen Nachrichtensender El Dschasira am Dienstagabend ausgestrahlten Aufnahme Zacarias Moussaoui zu entlasten. Moussaoui war erst Anfang Mai in den USA wegen seiner Beteiligung an den Anschlägen zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden.

Er, Bin Laden, habe die 19 Selbstmordattentäter persönlich ausgewählt, erklärt die Stimme, die der Stimme des Terroristenanführers auf früheren Video- und Tonbändern ähnelt. «Und ich habe Bruder Zacarias nicht den Auftrag erteilt, gemeinsam mit ihnen an dieser Operation teilzunehmen».

Geständnis unter Druck

Moussaouis Geständnis vor dem Gericht sei darauf zurückzuführen, dass dieser unter Druck gesetzt worden sei. Das Geständnis sei falsch. Der 39-jährige Franzose hatte ausgesagt, er hätte ein Flugzeug in das Weisse Haus steuern sollen. Er zog sein Geständnis später zurück und legte Berufung gegen seine Verurteilung ein.

Bei den Anschlägen auf das World Trade Center in New York und auf das Pentagon in Washington waren im Jahr 2001 fast 3000 Menschen gestorben.

Keine 9/11-Verantwortliche in Guantánamo

Bin Laden äusserte sich in der Aufnahme auch zum US-Gefangenenlager auf Guantánamo. Viele der dort einsitzenden Gefangenen hätten keinerlei Verbindungen zu El Kaida und seien auch nicht in die Anschläge vom 11. September verwickelt.

Den Amerikanern sei es nicht gelungen, auch nur ein einziges El-Kaida-Mitglied festzunehmen, das an den Flugzeugattentaten beteiligt gewesen sei. «Bis zum heutigen Tag haben alle Gefangenen keine Verbindung zu den Ereignissen des 11. Septembers.»

Auf der Tonbandaufnahme ist einem US-Geheimdienstvertreter zufolge eindeutig die Stimme von Bin Laden zu hören. «Die technische Analyse hat ergeben, dass es sich in der Tat um Bin Laden handelt», sagte der Mitarbeiter, der nicht namentlich genannt werden wollte.

bert (Quelle: sda)

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