Freitag, 12. Mai 2006 / 13:50:51
Mediziner raten vor WM zur Masernimpfung
Essen - Mediziner raten WM-Touristen angesichts des Masernausbruchs im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen dringend zu Schutzimpfungen.
Wichtig seien auch Zeckenschutz vor allem in Süddeutschland, betonte der Leiter des Rostocker Tropeninstituts, Emil Reisinger. Touristen, die mit Prostituierten Sex haben wollten, werde eine Impfung gegen Hepatitis B empfohlen.
Bei den Masern habe Deutschland eine weltweite Verantwortung, erklärte Heinz-Josef Schmitt, der Leiter der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut der Nachrichtenagentur dpa.
Deutschland zähle zu einem der grössten Masernexporteuren der Welt. Bereits in den vergangenen Jahren sei es in Südamerika zu Masseninfektionen durch Deutsche gekommen.
Politisches Umsetzungsproblem
Eine Tagung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Robert Koch-Instituts will sich kommende Woche in Berlin mit dem Thema Masern in Deutschland beschäftigen. «Da wird auf jeden Fall auch über die WM gesprochen», sagte Schmitt.
«Wir wissen, dass Masern durch Riegelimpfungen ausgemerzt werden können. Es gibt aber ein Umsetzungsproblem. Wenn Politiker nicht wollen, passiert auch nichts.»
Der Leiter der Ständigen Impfkommission forderte erneut, dass nur geimpfte Kinder in öffentlichen Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen aufgenommen werden sollten. In einem von 1000 Fällen ende die Krankheit statistisch tödlich.
bert (Quelle: sda)
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