Samstag, 6. Mai 2006 / 22:25:37
Noch keine Einigung in Italien
Rom - In Italien wird weiter über einen Nachfolger für Präsident Carlo Azeglio Ciampi gestritten.
Die politischen Lager konnten sich trotz intensiver Beratungen nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten für das Amt einigen.
Es habe sich gezeigt, dass das Mitte-Rechts-Bündnis des bisherigen Regierungschefs Silvio Berlusconi nicht für einen Kandidaten seiner Mitte-Links-Allianz offen sei, erklärte der designierte Ministerpräsident Romano Prodi.
Zuvor war Prodis Unterhändler Ricky Levi mit seinem Gegenpart aus dem Berlusconi-Lager, Gianni Letta, zusammen getroffen. Prodi fügte hinzu, sein Lager sei weiter für Gespräche offen.
Prodi will schnelle Einigung
Für Prodi ist die schnelle Wahl eines neuen Staatsoberhaupts wichtig. Erst nach dem Entscheid kann er von diesem den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten. Beide politischen Lager in Italien hätten sich auf eine weitere Amtszeit von Amtsinhaber Ciampi einigen können.
Der 85-Jährige hatte eine erneute Kandidatur in der vergangenen Woche aber ausgeschlossen. Am Montag kommen die Mitglieder beider Parlamentskammern sowie die Vertreter der 20 italienischen Regionen zusammen, um den neuen Staatschef zu wählen.
Das Mitte-Links-Bündnis möchte den ehemaligen Premier Massimo d´Alema als Staatspräsidenten. Gegen den 57-jährigen Ex-Kommunisten und einflussreichen Chef der Linksdemokraten läuft aber Mitte-Rechts Sturm.
Amato mit den besten Chancen
Berlusconi dagegen favorisiert Letta als Nachfolger von Ciampi. Der 71-jährige Journalist war unter der Regierung Berlusconi Staatssekretär.
Auch der ehemaligen EU-Kommissar Mario Monti ist als Bewerber im Gespräch. Der 63-jährige Präsident der Mailänder Bocconi-Universität war von 1999 bis 2004 Wettbewerbskommissar in Brüssel.
Als einer der aussichtsreichsten Kandidaten gilt der gemässigte Politiker Giuliano Amato, der Unterstützer in beiden Lagern hat. Amato war von 1992 bis 1993 und von 2000 bis 2001 italienischer Ministerpräsident.
rr (Quelle: sda)
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