Dienstag, 21. März 2006 / 13:05:01
Überdurchschnittlich viele Working Poor im Tessin
Lugano - Im Tessin zählen 12 500 Personen zur Kategorie der «Working Poor». Dies entspricht 10,3 Prozent der Arbeitnehmer.
Der gesamtschweizerische Anteil der erwerbstätigen Armen ist mit 7,4 Prozent einiges tiefer. Die Zahlen stammen aus der Studie «Working but poor in Ticino», welche vom kantonalen Statistikamt und der Fachhochschule SUPSI durchgeführt und in diesen Tagen veröffentlicht wurde. Ziel der Studie war es herauszufinden, welche Personengruppen am meisten Gefahr laufen, in die Armut abzurutschen.
Massgebende Faktoren sind gemäss den Autoren Fabio B. Losa und Emiliano Soldini die Qualität der Ausbildung, die Grösse des Haushaltes sowie die Nationalität. Für einen Ausländer ist die relative Wahrscheinlichkeit, zu den «Working Poor» zu gehören, ungefähr 2,4 Mal höher als für einen Schweizer, stellten die Autoren fest.
Kein Auskommen trotz 36-Stundenwoche
Der Kanton Tessin hatte die Studie in Auftrag gegeben, um herauszufinden, weshalb die Kosten im Sozialwesen seit Jahren ansteigen. In einem nächsten Schritt sollen gezielte arbeits- und sozialpolitische Massnahmen zur Bekämpfung der Armut eingeleitet werden.
Zur Kategorie der «Working Poor» zählen die Autoren Personen im Alter zwischen 20 und 59 Jahren, die in einem Haushalt leben, der pro Woche mindestens 36 Arbeitsstunden leistet, es aber nicht schafft, sich ein verfügbares Einkommen zu sichern, das über der Armutsgrenze liegt. Diese wird bei 2400 Fr. pro Monat bei einer Einzelperson respektive bei 4526 Fr. bei einer vierköpfigen Familie angesiedelt.
ht (Quelle: sda)
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