Donnerstag, 16. März 2006 / 22:06:51
Warnung vor Wasserkriegen
Mexiko-City - Mit einem Appell zur gerechten Verteilung der knappen Wasservorräte hat das 4. Weltwasserforum in Mexiko-Stadt begonnen.
«Der Kampf für das Wasser ist der Kampf gegen die Armut», sagte der mexikanische Präsident Vicente Fox. Er forderte die Weltgemeinschaft auf, Massnahmen zur Beseitigung des zunehmenden Wassermangels zu ergreifen. Vor allem müsse auch den Armen der Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht werden.
Angesichts der sich zuspitzenden Wasserproblematik warnte der Leiter des UNO-Umweltprogramms, Klaus Töpfer, vor Wasserkriegen in der Zukunft.
13'000 Politiker
Auch der Vorsitzende der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), José Angel Gurria, sagte im mexikanischen Radio, die Wasser-Problematik werde sich in der nächsten Zeit erheblich verschärfen.
Bei der Mammutveranstaltung diskutieren 13 000 Politiker und Fachleute aus 120 Ländern eine Woche lang über die Zukunft der Wasservorräte in der Welt.
Das Motto der Veranstaltung lautet: «Lokale Aktionen für eine globale Herausforderung». Dabei geht es auch um die Frage, ob das Wassermanagement künftig mehr der Privatwirtschaft überlassen werden oder in staatlichen Händen bleiben sollte.
Gegen Privatisierung
Am Forum nimmt auch eine Schweizer Delegation teil, die vom Stellvertretenden DEZA-Direktor Remo Gautschi angeführt wird. Nach dem Willen der Schweiz soll die Rolle der Lokalbehörden und - parlamente bei der Erklärung der Ministerkonferenz zum Abschluss des Forums unterstrichen werden.
Mehrere internationale Nichtregierungsorganisationen (NGO) kündigten an, in Mexiko gegen eine Privatisierung des Wassers protestieren zu wollen.
Über eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Täglich sterben rund 35 000 Menschen an den Folgen des Wassermangels.
Nach Angaben des Weltwasserrates, der die Wasserforen seit 1997 alle drei Jahre organisiert, sind von dem katastrophalen Mangel hauptsächlich die Entwicklungsländer in Asien, Lateinamerika und Afrika betroffen.
stm (Quelle: sda)
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