Mittwoch, 1. März 2006 / 14:22:23
SBB Cargo entschärft den Abbau
Bern - Nach breiten Protesten und hartem Ringen hat SBB Cargo den angekündigten Abbau des Schweizer Verladestationen-Netzes entschärft.
Für 170 Stationen gibt es «flexible Kundenlösungen»; das Grundnetz bleibt bei 323 täglich bedienten Orten. Der Abbau im Binnenverkehrsnetz gehört zu einem im August 2005 bekannt gegebenen Sparprogramm von SBB Cargo. Gegen den Abbau am Netz und von Stellen protestierten in der Folge an mehrerer Orten Personal und Kunden teils zu Hunderten. Im November hat SBB Cargo dann eine Abfederung mit kundenspezifischen Lösungen angekündigt.
Damals war die Rede von Sonderlösungen für 70 Kunden gewesen. Ursprünglich hätte das Netz von heute 650 auf 323 Verladestationen reduziert werden sollen. Nun gab SBB Cargo Vereinbarungen für 170 Spezialfälle vor den Medien bekannt. Das neue Binnenverkehrs- Güternetz gilt ab 28. Mai 2006.
28 Stellen gerettet
Zu den Spezialfällen gehören etwa Entsorgungs- oder Holztransporte, aber auch die Metallbranche. Laut einer Mitteilung von SBB Cargo werden so künftig 96 Prozent des bisherigen Wagenladungsverkehrs abgedeckt. Nur rund 200 der heute 5350 Güterwagen täglich könnten nicht mehr rentabel befördert werden.
Das Binnennetz-Abbauprojekt «Fokus» sollte 360 Stellen einsparen. Dank den Kundenlösungen werden nun 28 Stellen gerettet. 250 Stellen sollen nun per Juni abgebaut werden, die restlichen bis 2007. Entscheide zum Service des Rollmaterials wurden für Frühling 2006 in Aussicht gestellt.
In den nicht-operativen Bereichen will SBB Cargo 230 Stellen abbauen. 180 davon sind schon gestrichen; der Rest folgt bis 2007. Unter dem Strich will SBB Cargo mit Massnahmen zur Kostenreduktion jährlich 85 Mio. Fr. einsparen. Eine Zwischenbilanz nach einem halben Jahr zeige gute Resultate.
ht (Quelle: sda)
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