Mittwoch, 15. Februar 2006 / 19:37:17
EU und Russland fordern Ende der Urananreicherung
Wien - Wenige Tage vor neuen Atomverhandlungen zwischen Iran und Russland haben die EU und Moskau Teheran aufgerufen, seine Aktivitäten zur Urananreicherung zu beenden.
Iran habe den Atomstreit in den vergangenen Tagen unnötig verschärft. Nach einem Treffen der aussenpolitischen Führung der EU mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow forderte die österreichische Aussenministerin Ursula Plassnik die iranische Führung in Wien dringend zu einer Umkehr im Atomstreit auf.
Plassnik habe ihren iranischen Amtskollegen Manuchehr Mottaki bereits am Dienstag in einem Telefongespräch aufgefordert, die umstrittenen Aktivitäten umgehend einzustellen, erklärte das Büro der österreichischen Aussenministerin.
Mit der Wiederaufnahme der Uranverarbeitung bewege sich die Islamische Republik hin zu einer Eskalation des Konflikts.
Russland lehnt Sanktionen ab
Auch Lawrow drängte Teheran, zu dem mit der EU 2004 vereinbarten Moratorium bei der Urananreicherung zurückzukehren. Der russische Aussenminister lehnte Sanktionen gegen Iran jedoch erneut strikt ab.
Lawrow bekräftigte, Russland sei zur Zusammenarbeit mit Teheran bei der Urananreicherung bereit. Die iranische Führung müsse jedoch den Dialog mit der EU wieder aufnehmen und der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA die Kontrolle iranischer Atomanlagen ermöglichen.
Iran habe «ein Recht auf die friedliche Nutzung der Atomenergie, sobald das Vertrauen» in die iranische Politik wieder hergestellt sei. «Wir müssen jetzt alles tun, damit wir Iran wieder an den Verhandlungstisch bringen», forderte der Politiker.
Moskau und Teheran wollen am kommenden Montag ihre Verhandlungen über den Bau einer Urananreicherungsanlage für Iran auf russischem Boden wieder aufnehmen. Die EU und Russland wollen damit verhindern, dass Teheran hoch angereichertes Uran zum Bau von Atombomben produzieren kann.
smw (Quelle: sda)
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