Dienstag, 14. Februar 2006 / 08:01:25
Guantanamo-Schliessung gefordert
Washington - Fünf UNO-Menschenrechtsexperten fordern die USA auf, das Internierungslager für Terrorismus-Verdächtige auf dem Marinestützpunkt Guantanamo aufzulösen. Die Häftlinge sollen in die USA verlegt oder freigelassen werden.
In ihrem 38-seitigen Berichtsentwurf kommen die Experten zu dem Schluss, dass Fälle von Zwangsernährung und einige Verhörtechniken auf Guantanamo den Sachverhalt der Folter erfüllten.
Zudem verstiessen die USA gegen internationale Rechtsnormen, indem sie unter anderem den Inhaftierten die freie Wahl eines Anwalts versagten.
Der Bericht ist das Resultat 18-monatiger Recherchen, die von der UNO-Kommission für Menschenrechte angeordnet worden waren. Dabei waren frühere Guantanamo-Häftlinge befragt worden sowie deren Familienangehörige und Anwälte.
Bericht beruhe nicht auf Fakten
Die UNO-Experten hatten das Lager selbst aber nicht besucht. Eine Einladung der US-Streitkräfte hatten sie ausgeschlagen, weil ihnen eine Befragung der Häftlinge nicht gestattet worden war.
Das US- Aussenministerium kritisierte nun, dass der Bericht nur auf Hörensagen und nicht auf Fakten beruhe.
Das Lager auf Kuba wurde nach den Anschlägen von 11. September 2001 eingerichtete. Rund 500 Häftlinge sind dort eingesperrt, einige bereits seit Jahren ohne Prozess.
rr (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Die Front gegen Guantánamo wird immer breiter
Freitag, 17. Februar 2006 / 07:22:35