Montag, 6. Februar 2006 / 20:57:54
Anti-Tabak-Konferenz in Genf
Genf - Der Kampf gegen das Rauchen wird zwar immer heftiger, trotzdem stirbt immer noch alle 6,5 Sekunden ein Mensch an den Folgen des Qualmens.
Vertreter von 113 Ländern haben sich in Genf versammelt, um den Kampf gegen den Tabak weiter zu verstärken. Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Lee Jong- Wook, erinnerte an die Tatsache, dass durch Rauchen jährlich fünf Millionen Menschen sterben.
Von den 1,3 Milliarden Rauchern weltweit werde die Hälfte an den Folgen ihrer Sucht sterben, 325 Millionen im Alter zwischen 35 und 69 Jahren.
Die im Mai 2003 verabschiedete und am 27. Februar in Kraft getretene Anti-Tabak-Konvention könne bis 2050 das Leben von 200 Millionen Menschen retten, schätzt die WHO.
Bis am 17. Februar wollen die 113 Vertragsstaaten ein ständiges Sekretariat der Konvention bilden. Es soll seinen Sitz bei der WHO in Genf erhalten.
Rauchverbote in öffentlichen Räumen
Die von der Konvention verlangten Vorschriften im Kampf gegen das Rauchen beginnen zu greifen. So haben bereits Irland, Spanien und Norwegen Rauchverbote in öffentlichen Räumen verordnet. Auch Indien hat ein Gesetz, welches das Rauchen auf öffentlichen Plätzen verbietet.
Andere Massnahmen hingegen bräuchten Zeit, um wirksam zu werden. So gilt für Vertragsstaaten eine Frist von drei Jahren, bis auf den Zigarettenpackungen entsprechende Warnungen angebracht sind, und fünf Jahre für ein vollständiges Verbot für Werbung und Sponsoring.
Schweiz nur als Beobachterin dabei
Die Schweiz hat die Konvention im Juni 2004 unterzeichnet aber noch nicht ratifiziert. Sie nimmt deshalb an der Konferenz nur als Beobachterin teil. Vor einem Beitritt muss sie ihre Gesetze anpassen, wie das Bundesamt für Gesundheit erklärte.
So muss die Werbung, der Verkauf an Minderjjährige sowie der Schutz vor dem passiven Rauchen noch geregelt werden.
smw (Quelle: sda)
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