Mittwoch, 1. Februar 2006 / 07:55:11
Annan sieht Glaubwürdigkeit der UNO in Gefahr
London - UNO-Generalsekretär Kofi Annan sieht die Glaubwürdigkeit und Handlungsfähigkeit der UNO in Gefahr, falls der Sicherheitsrat nicht um neue ständige Mitglieder erweitert wird.
Sollte das Gremium nicht repräsentativer werden als es derzeit ist, erwarte er eine «langsame Erosion der Autorität und der Legitimation der UNO», sagte Annan am Dienstag in London.
Die UNO habe eine grosse Chance vertan, als sie sich auf dem Weltgipfel in New York im September nicht auf eine Reform einigen konnte.
Der Generalsekretär liess durchblicken, dass er bei den derzeitigen Veto-Mächten USA, Russland, China, Frankreich und Grossbritannien den Willen zu einer echten Reform des Gremiums vermisst. «Ich vermute, dass in London - wie auch in den Hauptstädten der anderen ständigen Mitglieder - nicht viele Tränen über dieses Scheitern (des Gipfels) vergossen wurden.»
Sehr schmale Machtbasis
Annan beklagte, dass der Sicherheitsrat mit seiner gegenwärtigen Zusammensetzung aus den fünf ständigen und zehn wechselnden Mitgliedern eine «sehr schmale Machtbasis» habe.
«Die Basis muss verbreitert werden. Früher oder später wird der Sicherheitsrat erweitert.» Zu den Ländern, die um die Aufnahme als ständige Mitglieder in dem Rat werben, gehören neben Deutschland auch Brasilien, Indien und Japan.
fest (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
UNO-Gipfelerklärung bleibt hinter den Zielen zurück
Donnerstag, 15. September 2005 / 08:48:24