Sonntag, 22. Januar 2006 / 11:39:43
Die UBS steigt aus Iran-Geschäften aus
Zürich - Die UBS ist aus dem Iran-Geschäft ausgestiegen. Die Grossbank tätigt seit Anfang Jahr keine Geschäfte mehr mit iranischen Privat- und Geschäftskunden. Das sagte der UBS-Sprecher Serge Steiner zu einem Bericht der «SonntagsZeitung».
Der Entscheid sei unbefristet. Davon ausgenommen seien Exil-Iraner. Einen direkten Zusammenhang mit dem Streit um das iranische Atomprogramm wollte er nicht herstellen. Der Prozess, der zu diesem Entscheid geführt habe, sei schon im vergangenen Jahr begonnen worden.
So würden die Geschäftsbeziehungen mit Ländern regelmässig geprüft. Dabei sei die UBS zum Schluss gekommen, dass das Geschäft mit dem Iran nicht mehr interessant sei. Steiner nannte «Compliance-Gründe» als Begründung, also interne Richtlinien. Der internationale Konflikt um das iranische Atomprogramm sei dabei nur einer der Faktoren gewesen.
Auch andere Staaten betroffen?
Ob auch andere Staaten wie etwa Syrien von einem solchen Entschluss betroffen sind, wollte Steiner nicht kommentieren. Es betreffe die Beziehungen zwischen Kunden und Bank und werde deshalb nicht öffentlich kommentiert.
Auch die Credit Suisse verfolgt «die politischen Entwicklungen um den Iran intensiv und mit wachsender Sorge», wie Konzernsprecher Georg Söntgerath sagte. Allerdings könne die Bank aus der Export- Import-Finanzierung nicht von heute auf morgen aussteigen.
Laufzeiten der Verträge müssen eingehalten werden
Dabei geht es etwa um Schweizer Firmen, die in den Iran exportieren oder aus dem Land importieren. Die Verträge enthielten Laufzeiten, die eingehalten werden müssten. Ausserdem gebe die Schweiz immer noch Exportrisikogarantien für den Iran, fügte der Sprecher an.
Die USA und die EU wollen den Streit über das iranische Atomprogramm vor den Sicherheitsrat der UNO bringen. Sie verdächtigen die Islamische Republik, an Atomwaffen zu arbeiten, was der Iran bestreitet.
fest (Quelle: sda)
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