Mittwoch, 18. Januar 2006 / 07:34:09
Schweizer Forscher spielen in der obersten Liga
Auch 2006 ist der «Swiss Technology Award» das Aushängeschild für
Innovationen. Vom Tessin über die Westschweiz bis nach Basel und Zürich zeigen
Forscher und Entwickler ihre Extraklasse. In der 19. Auflage wartet der
Wettbewerb gleich mit drei Preisverleihungen auf und hat mit dem «Swiss
Innovation Forum» eine neue Partnerschaft gegründet.
52 Projekte haben sich um den wichtigsten Technolo-giepreis der Schweiz
beworben. Entwicklerteams von Grossunternehmen, KMU’s und Uni-start-ups aller
Sprachregionen stellten sich der Jury. Die 25 Jurymit-glieder aus Industrie und
Forschung, aus Banken und öffentlicher Verwaltung haben in einem mehrstufigen
Auswahlverfahren 16 Projekte als preiswürdig ausge-wählt und drei von ihnen für
das Finale beim «Swiss Innovation Forum» am 27. Januar 06 in Baden nominiert.
Kriterien waren die technische Raffinesse, der konkrete Nutzen und die
Marktfähigkeit der Innovatio-nen.
Die Finalisten
Während in den letzten Jahren Projekte der Biotechno-logie das Rennen
machten, dominieren im 2006 wieder eher traditionelle Schweizer
Innovationsbereiche: Maschinenbau, Holzbearbeitung und Thermophysik. Dabei
beweisen alle drei Finalisten, dass Innovationen mit hohem Marktpotenzial nur
disziplinübergreifend als integrierte Spitzenforschung und
Entwicklungs-Kooperation Erfolg haben können:
- Die Hochschule für Architektur, Bau und Holz in Biel hat ein neues
Verfahren entwickelt, um Holz mit Holz ohne Klebstoff zu verbinden. Beim
Holz-Schweissen werden thermoplastische Eigenschaften des Holzes genutzt, um
«Klebstoff» quasi aus dem Holz selbst zu erzeugen. Die erreichten Festigkeiten
entsprechen strengsten Industrienormen.
- Das Hightech-Unternehmen Agie-Charmilles und die Mecartex SA in Losone
stellen ein neues An-triebskonzept für die Funkenerosion im Nanometer-bereich
vor. Dank «Micro-Nano» kann eine Werkzeugmaschine jetzt Steuerbefehle und
Bewegungen von einem tausendstel Millimeter ausführen, eine
Positioniergenauigkeit, die in der Welt einzigartig ist.
- Ein Team der Haute Ecole d’Ingénierie et de Gestion du Canton de Vaud in
Yverdon-les-Bains ist dabei, die Kältetechnik zu revolutionieren. Ihr
Wärmetauscher rotiert im Magnetfeld und kühlt oder heizt mit Luft -
leistungsstark, ohne gefährliche Kältemittel, sicher und fast lautlos. Der
«magnetische» Kühlschrank oder die «magnetische» Klimaanlage sind keine Utopie
mehr. Das Projekt erhielt zudem Sonderpreise der ABB Schweiz AG und des
Bundesamtes für Energie.
Sonderpreise
Aus dem Kreis der übrigen 13 Preisträger erhielten Sonderpreise:
- Die Debiotech SA aus Lausanne für eine neue Mik-ropumpe zur Messung und
Infusion von Insulin. Sie passt auf eine Fingerkuppe, wirkt wie ein
Klettverschluss, tut nicht weh und erleichtert Diabetes-Patienten den
täglichen Umgang mit ihrer Krankheit. (Sonderpreis der Vontobel-Stiftung
Zürich).
- Die NCT AG in Luzern für ihren Embedded E-Mail Server, der Viren und
Spam-Mails ins Leere laufen lässt, weil sie gar nicht erst auf der Festplatte
des PC landen. Wie ein autonomes Schliessfach erlaubt er die unbegrenzte und
sichere Verwaltung der elektronischen Post. (Sonderpreis der Siemens Schweiz
AG).
- Die awtec AG in Zürich hat gemeinsam mit Stiebel Eltron eine Wärmepumpe
entwickelt, die ohne bedenkliche Kältemittel auskommt. Natürliches,
ungiftiges und nicht brennbares CO2 zirkuliert in der Wärmepumpe und sorgt
auch für Warmwasser – mit viermal weniger Energie als übliche Boiler.
(Sonderpreis der Stiftung für Natur und Umwelt).
Eine nationale Aktion
Hinter der Initiative «Swiss Technology Award» stehen auf Bundesseite das
Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) und die Förderagentur für Innovationen
(KTI), wichtige Forschungsorganisationen wie der ETH-Rat, die Schweizerische
Akademie für Technische Wissenschaften (SATW), der Schweizerische
Wissenschafts- und Technologierat (SWTR) sowie die Konferenz Kan-tonaler
Volkswirtschaftsdirektoren (VDK). Auch Industrie und Banken stützen die
Initiative.
Allein sieben der diesjährigen Preisträger wurden in ihrer Forschungs- und
Entwicklungsarbeit von der Förderagentur für Innovationen (KTI) unterstützt,
Förderun-gen durch den Schweizerischen Nationalfonds und das Bundesamt für
Energie erhielten weitere fünf Preisträger – ein Beleg für die Effizienz
schweizerischer Innovationsförderung.
Der Preis: Hilfen beim Sprung auf die Märkte
Nach dem Motto «go! make your market» profitieren alle 16 auserwählten
Projekte kostenlos von professio-nellen Dienstleistungen, von Hilfen beim
Marketing, bei der PR bis zu gemeinsamen Schulungen. Die Initiative gipfelt 2006
im gemeinsamen Auftritt auf den Schweizer Gemeinschaftsständen der CeBIT und
Hannover Mes-se, der Medica und Biotechnica, wo sich die Gewinner mit ihren
Innovationen dem Fachpublikum aus aller Welt stellen können - für viele die
Eintrittskarte zum Weltmarkt.
Für den Erfolg der Initiative zuständig ist seit 1988 die
Wirtschaftsförderung des Kanton Solothurn. Für die 19. Auflage des Wettbewerbs
2006 hat man mit dem neuen «Swiss Innovation Forum» einen attraktiven Partner
gefunden. Im Rahmen des Forums werden am 27. Januar 2006 in Baden die drei
Finalisten vorgestellt. Mit zwei weiteren Preisverleihungen am 16. Januar 2006
bei der ABB Semiconductors in Lenzburg und am 20. Januar 2006 in der Haute Ecole
d’Ingénierie et de Gestion du Canton de Vaud in Yverdon-les-Bains für die
Preisträger aus der Westschweiz werden zwei starke Akzente Schweizerischer
Innovationsfähigkeit gesetzt.
Swiss Technology Award
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inno-swiss.com - Innovation made in Switzerland
Homepage Swiss Technology Award
«venturelab» - Bundesförderinitiative für High-Tech Start-ups
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