Weiterer Abbau bei Zeitungen befürchtet

Laut comedia und Impressum stehen bereits weitere Abbaumassnahmen an. Geplant sei ein gemeinsames Korrektorat für «Bund» und «Berner Zeitung». Die Korrektoren und Korrektorinnen der «Bund»-Redaktion müssten ins Haus der «Berner Zeitung» umziehen.

comedia fordere, dass diese Massnahme nicht ergriffen werde, bevor die gesamte «Bund»-Redaktion umziehe, was mittelfristig geplant sei, sagte comedia-Zentralsekretärin Stephanie Vonarburg gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.

Nach Angaben von Christoph Bertschy, Zentralsekretär von Impressum, ist auch die Bildbearbeitung betroffen. «Es stellt sich die Frage, was noch alles kommt», kommentierte Bertschy.

Mustergültiges Modell «entzaubert»

Klar ist für beide Gewerkschaften, dass mit der Auflösung der «Bund»- Sportredaktion das «Berner Modell» - die redaktionelle Unabhängigkeit unter einem Verlagsdach - angeritzt wird. Das mustergültige Modell sei «entzaubert», sagte Vonarburg.

Kritisiert werden jedoch nicht nur die getroffenen und geplanten Massnahmen, sondern auch das Vorgehen der Verantwortlichen. Die Mitarbeitenden der «Bund»-Sportredaktion wüssten noch nicht, wer entlassen werde und wer zur «Berner Zeitung» wechseln könne. Dies sei sehr bedauerlich, sagte Vonarburg.

Kein Sozialplan

Laut den Gewerkschaften wurde ausserdem der Sozialplan, von dem die Verantwortlichen sprachen, nicht ausgehandelt. Es mangele an Information und Transparenz, kritisieren beide.

Empört zeigten sich die Mediengewerkschaften auch vom Stellenabbau bei «Le Temps». Der Westschweizer Zeitung sei es noch nie so gut gegangen wie jetzt, geben sie zu bedenken. Gratisblätter seien kein Ersatz für Qualitätszeitungen, führten aber bei diesen zum Abbau, was deren Qualität gefährde. Dies sei bedenklich.

bert (Quelle: sda)

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