Mittwoch, 11. Januar 2006 / 11:10:55
Rafsandschani ruft Westen zur Zurückhaltung auf
Teheran - Im Atomstreit hat der frühere iranische Präsident Ali Akbar Haschemi Rafsandschani den Westen vor voreiligen Schritten gewarnt.
Der Westen solle jetzt klug vorgehen und nichts zu tun, was er nachher bereue. Dies sagte Rafsandschani in einer Rede an der Universität Teheran zum islamischen Opferfest. An die iranische Regierung appellierte er, besonnen zu bleiben und nur ihre «legitimen Rechte» gemäss dem Atomwaffensperrvertrag durchzusetzen.
Rafsandschani unterstrich, Iran werde die Atomtechnologie niemals für militärische Zwecke missbrauchen. Das habe Teheran schon während des Kriegs mit dem Irak (1980 - 1988) unter Beweis gestellt.
Gegner der radikalen Politik Ahmadinedschads
Rafsandschani, der als entschiedener Gegner der radikalen Politik des derzeitigen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad gilt, besitzt nach wie vor grossen Einfluss in der iranischen Politik.
Die EU-Staaten wollen an diesem Donnerstag in Berlin über ihr weiteres Vorgehen beraten. Der Westen befürchtet, Iran könne seine Nukleartechnologie zum Bau von Atombomben verwenden.
USA und Russland «tief enttäuscht»
Die Aussenminister der USA und Russlands haben die Eskalation des Atomstreits mit Iran erörtert. Beide Länder seien «tief enttäuscht» darüber, dass Teheran die Anreicherung von Uran wieder aufgenommen habe, hiess es in Moskau.
Die beiden Vetomächte im UNO-Sicherheitsrat wollten die enge Abstimmung in dieser Frage fortsetzen, teilte das russische Aussenministerium nach einem Telefongespräch von Condoleezza Rice und Sergej Lawrow mit.
fest (Quelle: sda)
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