Mittwoch, 28. Dezember 2005 / 12:03:13
Geiseldrama hätte verhindert werden können
Moskau - Das Geiseldrama von Beslan hätte nach Einschätzung eines Untersuchungsausschusses des russischen Parlaments verhindert werden können.
Dies geht aus dem Bericht hervor, der in Moskau veröffentlicht wurde. Wenn die Sicherheitskräfte den Anweisungen zur Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen gefolgt wären, hätte der Terrorakt verhindert werden können, sagte der Ausschussvorsitzende Alexander Torschin am Mittwoch in Moskau.
Verstösse und Versäumnisse
Zuvor räumte er «Verstösse und Versäumnisse» der Behörden im Umgang mit der Krise ein. Seit dem Morgen des 1. September 2004, wenige Stunden nach Beginn der Geiselnahme, hätten die Behörden die genaue Zahl der Geiseln gekannt.
Dennoch sei die Zahl der Geiseln offiziell weiterhin mit 354 angegeben worden, nur ein Drittel der tatsächlichen Zahl. «Die Liste der Verstösse und Versäumnisse kann fortgesetzt werden», sagte Torschin.
331 Tote
Das Geiseldrama in der Schule im nordossetischen Beslan ging am 3. September nach drei Tagen mit einem massiven Einsatz von Armee und Eliteeinheiten zu Ende.
Von den rund 1100 Schülern, Eltern und Lehrern, die sich ursprünglich in der Gewalt der Geiselnehmer befanden, kamen nach amtlichen Angaben 331 ums Leben, unter ihnen 186 Kinder. Hunderte Geiseln wurden verletzt. Von den 32 Geiselnehmern wurden bis auf einen alle getötet.
mb (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Mütter von Beslan erinnern an Geiselnahme
Mittwoch, 30. Mai 2007 / 14:52:14