Donnerstag, 24. November 2005 / 09:26:20
Asiatisch-europäisches Patenttreffen in Wien
Die Wiener Dienststelle des Europäischen
Patentamts (EPA) wird für zwei Tage zur Drehscheibe für
Patentexperten aus Europa und Asien.
Unter dem Motto «Far East meets West in Vienna» beraten am 24. und 25. November Vertreter des EPA und
der Patentämter Chinas, Japans und Koreas mit der europäischen
Industrie über das patentbezogene Informationsangebot aus Ostasien.
Diese Information und das damit verbundene Wissen ist nicht nur
für die Qualitätssicherung in Patentierungsverfahren von großer
Bedeutung: Als technische Informationsquellen zählen Patente zu den
wichtigsten Stützen im Technologietransfer und eröffnen Ingenieuren,
Forschern und Erfindern Einblick in den neusten Stand der angewandten
Technik in nahezu allen Technologien. Jedes Jahr werden weltweit über
800 000 neue Erfindungen zum Patent angemeldet. Die asiatischen
Staaten haben einen erheblichen Anteil (über 50%) an diesem
Aufkommen.
Die enge Verbindung zwischen dem EPA und seinen Partnern in Asien
erschließt der Industrie und Wissenschaft in Europa den Zugriff auf
technisches Wissen aus Japan, China und Korea. Die Daten werden vom
EPA aufbereitet und für die Öffentlichkeit in Europa zugänglich
gemacht. Auf diese Weise erhalten europäische Unternehmen Einblick in
die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten ihrer asiatischen
Konkurrenten. Die Dienststelle Wien des EPA bietet dazu als
Unterstützung einen kostenlosen Helpdesk-Dienst mit Experten zu den
Patentsystemen in Asien.
Das bereits vierte Wiener Forum ist ein weiteres Beispiel des Bestrebens, eine Hilfestellung in der
Anwendung asiatischer Patentinformation zu bieten und unterstreicht
die gute Zusammenarbeit des EPA mit Asien. Diese Kooperation fußt auf
einer langen Tradition und nimmt im EPA einen hohen Stellenwert ein.
Mit dem Japanischen Patentamt arbeitet das EPA im Rahmen der
trilateralen Zusammenarbeit USA-Japan-Europa bereits seit 1983
zusammen. Die Zusammenarbeit mit dem State Intellectual Property
Office (SIPO) Chinas währt seit nunmehr 20 Jahren. Sie erfuhr
zwischen 1996 und 2003 eine bedeutende Erweiterung, als das EPA im
Auftrag der Europäischen Kommission die Komponente für gewerbliche
Schutzrechte des EU-China-Programms implementierte, die für den
Beitritt Chinas zur WTO von maßgeblicher Bedeutung war. Auch mit
Korea sowie den Patentämtern der ASEAN-Staaten pflegt das EPA eine
langjährige und weit reichende Zusammenarbeit, die besonders auf die
Stärkung des Patentsschutzes in diesen Staaten zum Ziel hat. So
unterhält das EPA in Bangkok auch ein Projektbüro, das für die
Umsetzung des Schutzrechtsprogramms der EU mit den ASEAN-Staaten
(ECAP II) zuständig ist. Wie bereits beim EU-China-Programm führt das
EPA ECAP II als Executive Agency der Europäischen Kommission durch.
Quelle: ots
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European Patent Office
Eidgenössisches Institut für Geistiges Eigentum
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