Mittwoch, 9. November 2005 / 23:50:00
Mehr als 50 Tote bei Anschlägen in Jordanien
Amman - Bei drei Bombenanschlägen auf westliche Hotels in der jordanischen Hauptstadt Amman sind über 50 Menschen ums Leben gekommen.
Laut dem Nachrichtensender Al-Arabija wurden etwa 100 Menschen verletzt.
Der jordanische Vize-Ministerpräsident Marwan Moacher nannte die Zahl von mindestens 53 Todesopfern. Nach Angaben von Jürg Wittwer vom Reiseversicherer Elvia waren zumindest die drei grossen Tourismusunternehmen Hotelplan, Kuoni und Tui nicht mit Schweizer Gruppen in Amman.
Gemäss Al-Arabija explodierten kurz hintereinander drei Sprengsätze in den Hotels Radisson SAS, Grand Hyatt und Days Inn. Die Hotels liegen alle in einem wohlhabenden Viertel von West-Amman.
Explosion in Festsaal
Aus Sicherheitskreisen in Amman hiess es, der erste Sprengsatz sei in einem Festsaal im Radisson-Hotel explodiert, in dem gerade eine Hochzeitsfeier stattfand. Die meisten der zehn Todesopfer seien Hochzeitsgäste.
Kurz darauf habe sich ein Selbstmordattentäter in der Eingangshalle des Grand Hyatt Hotels in die Luft gesprengt, der ebenfalls rund zehn Menschen mit in den Tod riss. Eine Autobombe sei dann vor dem Days Inn Hotel explodiert. Dort seien drei Angehörige einer chinesischen Delegation getötet worden. In Jordanien hatte es zuvor noch nie Selbstmordattentate gegeben.
Keine äusseren Schäden
Noch eine Stunde nach der Explosion fuhren Krankenwagen zum Radisson-Hotel, um Verletzte in umliegende Kliniken zu bringen. In ersten Fernsehbildern waren an dem Hotel keine grösseren Schäden von aussen zu erkennen.
Eine Reporterin des US-Nachrichtensenders CNN vor Ort berichtete, auch das Grand Hyatt weise äusserlich keine Schäden auf. Alle drei Hotels seien von der Polizei grossräumig abgesperrt worden.
Der jordanische König Abdullah II. verurteilte die Anschläge als ein Verbrechen und kündigte ein entschlossenes Vorgehen gegen den Terrorismus an. Die feigen Anschläge würden seine Regierung nicht davon abhalten, den internationalen Terrorismus zu bekämpfen. Die Schuldigen für die Attentate würden vor Gericht gebracht werden, erklärte der König.
bert (Quelle: sda)
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