Donnerstag, 3. November 2005 / 15:56:20
Hussein wollte kurz vor Kriegbeginn ins Exil gehen
Washington - Iraks Diktator Saddam Hussein war nach Informationen des US-Nachrichtensenders CNN wenige Tage vor dem Einmarsch der USA im März 2003 «im Prinzip» bereit, ins Exil zu gehen.
Wie CNN berichtete, gab es ein entsprechendes Angebot der Vereinigten Arabischen Emirate an Saddam Hussein. Der Sender berief sich dabei auf einen ehemaligen Vertrauten Husseins und Aussagen von Regierungsvertretern der Emirate.
Arabische TV-Sender hatten zuvor berichtet, der inzwischen verstorbene Staatschef der Emirate, Scheich Sajjid, sei die treibende Kraft hinter dem Plan gewesen, der den Irakern den Einmarsch der US-Armee ersparen sollte.
Debatte geplant
Das Angebot sollte auf einem Sondergipfel der Arabischen Liga debattiert werden, da Saddam Hussein internationale Garantien und die Zustimmung der Liga verlangt habe.
Die Gipfelteilnehmer seien aber von dem kurzfristig auf die Agenda gesetzten Vorschlag überrascht worden, da er nicht vorab mit ihnen abgesprochen worden sei und hätten ihn deshalb nicht weiter verfolgt.
Häme und Spott
Ein Vertreter der Emirate hatte den Vorschlag bei dem Gipfel im ägyptischen Scharm al-Scheich zwar vorgetragen. Er erntete dafür jedoch von den Vertretern des Irak, die möglicherweise zuvor auch nicht eingeweiht worden waren, nur Häme und Spott.
Saddam Husseins Vize Isset Ibrahim al-Duri und Aussenminister Nadschi al-Sabri bezeichneten den Minister der Emirate als Verräter. Damit war der Plan gestorben.
fest (Quelle: sda)
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