Mittwoch, 26. Oktober 2005 / 07:10:45
Vogelgrippe-Konferenz einigt sich nicht
Ottawa/Peking - Bei der Konferenz zur Vogelgrippe in Kanada haben sich Vertreter aus rund 30 Ländern nicht auf eine weltweite Zusammenarbeit im Kampf gegen die Seuche verständigen können.
Die reichen Länder stritten um die Hilfe für ärmere Länder. Zum Abschluss des zweitägigen Treffens in der kanadischen Hauptstadt Ottawa fanden die Teilnehmer darüber keine Einigung, wie der kanadische Gesundheitsminister Ujjal Dosanj mitteilte. Mehrere Staaten hatten gefordert, dass Entwicklungsländer zwischen 5 und 10 Prozent der antiviralen Medikamente der reichen Staaten erhalten sollten.
Auch über eine Lockerung des Patenschutzes für Medikamente kam es zu keiner Einigung. Dies hätte ärmeren Ländern erlaubt, selbst Impfstoffe und antivirale Wirkstoffe zu produzieren.
WHO als zentrales Organ
Die Teilnehmer kamen lediglich überein, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als zentrale Institution einen Vorrat an Impfstoffen aufbauen solle, um systematisch gegen eine mögliche weltweite Grippe-Epidemie vorgehen zu können. Ein formeller Beschluss hierzu sei in den kommenden Tagen zu erwarten, sagte Dosanj.
Derweil wurde in China ein neuer Fall von Vogelgrippe bekannt. In der Provinz Hunan im Zentrum des Landes seien 545 Hühner und Enten erkrankt und gestorben, teilte die Welttiergesundheitsorganisation (OIE) mit.
H5N1 in China entdeckt
Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Peking infizierte sich das Geflügel mit dem auch für Menschen gefährlichen Virustyp H5N1. Demnach wurde der Ausbruch der Krankheit bereits am Samstag festgestellt. Nach Angaben der OIE wurde das betroffene Gebiet desinfiziert und Geflügel geimpft.
Chinesischen Presseberichten zufolge war der Vogelgrippefall in der Provinz Anhui im Osten des Landes unter Kontrolle. Nach offiziellen Angaben seien keine neuen Fälle bekannt geworden. In Anhui hatten sich rund 2100 Hühner und Gänse infiziert.
fest (Quelle: sda)
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