Samstag, 22. Oktober 2005 / 22:00:00
«Wilma» fordert mindestens drei Todesopfer
Cancún - Hurrikan «Wilma» hat auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán schwere Verwüstungen angerichtet.
Nach heftigen Regenstürmen und Flutwellen stand der beliebte Ferienort Cancún bis zu fünf Meter hoch unter Wasser. In der 600 000-Einwohner-Stadt, auf den Inseln und entlang der Karibikküste richtete «Wilma» «Schäden in einem noch nie gesehenen Ausmass» an, sagte der Gouverneur des Staates Quintana Roo, Félix González.
Bislang kamen mindestens drei Menschen ums Leben. Ein Mensch wurde nach Behördenangaben durch einen herabfallenden Ast erschlagen. Im Badeort Playa del Carmen erlagen zwei weitere Menschen ihren schweren Verbrennungen, nachdem ihr Haus durch einen umgewehten Gastank in Brand geraten war.
Schwere Verwüstungen
Nach Angaben des Wetterdienstes traf der Sturm, der zunächst in der Kategorie vier eingestuft wurde, mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 Stundenkilometern auf die Halbinsel Yucatán mit ihren berühmten Stränden.
In der gesamten Region entwurzelte «Wilma» Bäume, deckte Dächer ab und knickte Telefon- und Strommasten um. Im Badeort Playa del Carmen wurden mindestens tausend Häuser schwer beschädigt. Im Laufe des Tages schwächte sich «Wilma» ab und wurde auf die Kategorie drei herabgestuft.
«Schlimmer als »Katrina«»
Beim mexikanischen Wetterdienst löste der Hurrikan schlimmste Befürchtungen aus: «´Wilma´ bewegt sich nicht weiter, er steht, und das macht ihn viermal gefährlicher», sagte Meteorologe Alberto Hernandez. «So etwas habe ich noch nie gesehen. ´Wilma´ ist schlimmer als ´Katrina´.»
Während der verheerende Wirbelsturm «Katrina» im August einen Durchmesser von 500 Kilometer gehabt habe, sei «Wilmas» Durchmesser 800 Kilometer lang. «Ich rechne mit katastrophalen Szenen. Er steht seit 36 Stunden über Yucatan, das ist wirklich dramatisch», warnte Hernandez.
Belair-Maschine startklar
Etwa 30 000 Feriengäste, darunter 314 Schweizer, wurden in Schutzräumen und Hotels südlich von Cancún untergebracht. Hotelplan hält eine Belair-Maschine startklar, mit der am Montag erste Touristen ausgeflogen werden könnten.
Nach Einschätzung von Experten sollte das Auge des Sturms am Samstag über der Halbinsel verharren und sich dann langsam auf die Küste des US-Bundesstaates Florida zubewegen. Dabei sollte «Wilma» die Westspitze von Kuba streifen. Dort mussten fast 600 000 Menschen ihre Häuser und Wohnungen verlassen.
bert (Quelle: sda)
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