Donnerstag, 13. Oktober 2005 / 00:10:00
Kampf gegen Armut: Mehr Rechte für Frauen
Bern - Der Kampf gegen die Armut in der Welt kann nach Meinung der UNO über die Besserstellung der Frauen gewonnen werden.
Im Weltbevölkerungsbericht 2005 fordert sie deshalb unter anderem bessere Gesundheitsversorgung, Ausbildung und Gleichberechtigung.
«Die Zeit der Versprechen ist vorbei, jetzt muss gehandelt werden», forderte Fama Hane Ba in Bern. Die Armut könne überwunden werden, wenn die Frauen die ihnen zustehenden Rechte ausüben könnten, sagte die Direktorin des Welbevölkerungsfonds (UNFPA) für Afrika bei der Vorstellung des diesjährigen Berichts.
Bessere Gesundheitsversorgung
Die Situation in Entwicklungsländern könnte schon markant verbessert werden, wenn die Frauen eine bessere Gesundheitsversorgung hätten. 500 000 Frauen sterben jährlich an den Folgen einer Schwangerschaft. 19 Millionen Abtreibungen haben laut dem Bericht bleibende Schäden oder den Tod der Frau zur Folge.
Die Zahl der Frauen, welche sich mit dem Aids-Virus infizieren, steige in allen Weltregionen. Betroffen seien immer mehr junge Frauen, hält die Mauretanierin Fama Hane Ba fest. In den Sub-Sahara-Staaten etwa seien drei Viertel aller jungen Aids-Infizierten Frauen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren.
Zugang zu Verhütungsmitteln
Mit deutlich mehr internationaler Hilfe könnte neben der Behandlung der Erkrankten auch die Prävention verbessert werden. Der Zugang zu Verhütungsmitteln wäre nicht nur wirksam gegen Aids, sondern würde auch die Familienplanung begünstigen.
201 Millionen Frauen verfügen laut UNO-Angaben über keine verlässlichen Verhütungsmittel. In Afrika verhütet ein Fünftel aller verheirateter Frauen, weltweit sind es 54 Prozent.
Bessere Bildung
Neben Hilfe im Gesundheitssektor ortet die UNO auch in der Bildung ein grosses Potenzial im Kampf gegen die Armut. Unter den weltweit 780 Millionen Analphabeten befinden sich rund 500 Millionen Frauen. In Südasien beendeten nur 69 Prozent der Mädchen die Grundschule, in Afrika sind es 49 Prozent.
Gebildete Mädchen und Frauen sind eher später schwanger, haben kleinere Familien, wissen um Impfungen und Aids-Vorsorge und kümmern sich um die Ausbildung ihrer Kinder. Sie haben zudem bessere Arbeitschancen.
bert (Quelle: sda)
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