Freitag, 16. September 2005 / 14:17:47
Silicon Valley Ostschweiz?
Grossaufmarsch am 500. Apéro des Institutes für
Jungunternehmen (IFJ)
Die Erfolgsstory eines Start-ups schlechthin: Jung-
Unternehmer, die mit nichts angefangen haben und heute in
ihrer Nische den Markt beherrschen. Das Institut für
Jungunternehmen hat sich bei Abacus informiert.
Ihre Software für KMU gilt als Rolls-Royce in der Branche.
Finanzbuchhaltung, Debitoren-Bewirtschaftung oder
Lohnabrechnungen - wichtige Aktivitäten, die Abacus kleineren
und mittelgrossen Unternehmen erleichtert. Darüber haben
junge und ältere Unternehmer am Montagabend einen
Überblick erhalten. Letztlich ging es aber nicht nur um das
breite Service-Angebot dieser schweizweit bekannten Firma,
sondern auch darum, wie es möglich ist, aus einem kleinen
Betrieb ein grosses Unternehmen zu kreieren, das in seinem
Branchenumfeld einzigartige Leistungen erbringt.
Die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des von Beat
Schillig, geschäftsführender Partner des Institutes für
Jungunternehmen, organisierten Anlasses waren sichtlich
beeindruckt. Eliano Ramelli, einer der Gründer von Abacus,
führte Bilder vor: Eine Studentenbude, in der er, Claudio
Hintermann und Thomas Köberl ausgetüftelt haben, was heute
als Standard für die eingangs erwähnten Lösungen gilt. Die
Miete konnten die drei HSG-Absolventen nicht regelmässig
bezahlen. «Wir hatten einen verständnisvollen Vermieter»,
sagt Ramelli. Sein Kollege Claudio Hintermann fügte hinzu,
man müsse nicht nur an Geld, sondern auch an eine Idee
glauben. Zuerst hätten sie daran gedacht, Squash-Schläger zu
verkaufen. Das sei schief gelaufen. Dann suchten sie neue
Wege, sich zu betätigen - die Geburtsstunde von Abacus.
Mut für eigenes Start-up
Im vollbesetzten Auditorium wird eifrig notiert. «Der Anfang
eines Start-up-Unternehmens ist hart, aber wenn man den
Abacus-Leuten zuhört, bekommt man Mut», sagt Sibylle
Weber. «Eliano Ramello , Thomas Köberl und Claudio
Hintermann haben uns vorgemacht, dass man nicht aufgeben
und sich auf eine einzige Idee fixieren darf», sagt Reto Meier.
«Drei Männer und jetzt 150 Mitarbeitende, das ist wirklich
kaum zu fassen», findet Kurt Näf und notiert, was die Gründer
sagen. «If you can't convince them, confuse them», sagt
Hintermann. «Wenn Du sie nicht überzeugen kannst, dann
verwirre sie wenigstens.» Er hat die Lacher auf seiner Seite.
«Aber er hat Recht. Man muss den Kunden Optionen anbieten
und nicht vorgefasste Meinungen bestätigen», sagt Robert
Müller.
Jubiläums-Apéro
Zwei Jubiläen auf einen Streich: Abacus gibt es seit 20 Jahren,
und das Institut für Jungunternehmen konnte seinen
500. Apéro feiern. Das war mit ein Grund, dass sich die
zahlreich erschienenen Gäste anschliessend auch noch
kulinarisch verwöhnen liessen. Geblieben ist bei den meisten
Befragten das Bild der Studentenbude, in der gehirnt wurde.
«Das gibt mir Auftrieb», sagt ein junger Mann, der noch in den
Startlöchern ist.
MÉLANIE KNÜSEL-RIETMANN
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Abacus
IFJ Institut für Jungunternehmen
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