Mittwoch, 14. September 2005 / 18:20:19
Umfrage prophezeit Zitterpartie
Zürich/Bern - Gut zehn Tage vor der eidgenössischen Abstimmung über die Personenfreizügigkeit zeichnet sich eine Zitterpartie ab.
Die letzte Umfrage der SSR SRG idée suisse weist 50 Prozent Ja-Anteil aus. Die Gegner legen aber am Schluss zu.
«Ungewiss» ist darum das Resultat der vom 5. bis 10. September in allen Landesteilen durchgeführten Umfrage. 38 Prozent oder 2 Prozent mehr würden dem letzten Pulsnehmen vor der Abstimmung zufolge Nein sagen, 12 Prozent waren unentschlossen. Die Ja-Stimmen erreichten 50 Prozent und damit 1 Prozent mehr als in der August-Umfrage.
Ob dies ausreicht, ist fraglich: Erfahrungsgemäss vermag das Gegner-Lager in der Schlussphase aussenpolitisch umstrittener Abstimmungen zuzulegen, wie das Forschungsinstitut gfs.bern, das die Umfrage durchführte, mitteilte.
Einigkeit bei den Parteien
Weiterhin absolute Mehrheiten für die Erweiterung der Personenfreizügigkeit zeigte die SRG-Umfrage bei den Wählerschaften von SP, CVP und FDP. Am deutlichsten dafür ist die SP-Basis mit 78 Prozent, gefolgt von CVP mit 69 und der FDP mit 54 Prozent. Die Gegnerschaft in der SVP bleibt mit 81 Prozent klar.
Keine Mehrheiten sind bei den Personen ohne Parteibindungen festzustellen: 46 Prozent sprachen sich für die Vorlage aus, 34 gegen und 20 Prozent waren unentschlossen. Das Stimmverhalten dieser Ungebundenen könnte darum mitentscheidend für den Ausgang der Abstimmung sein.
Zünglein an der Waage
Ebenfalls zum Zünglein an der Waage könnten die kleineren Zentren werden. Während die grösseren Agglomerationen fest im Ja-Lager stehen, sind die Gegner auf dem Land in der Mehrheit. In kleineren und mittleren Zentren ist das Stimmverhalten gemäss der Umfrage nicht eindeutig. Sie könnten den Ausschlag geben.
Die neueste Umfrage über die Erweiterung der Personenfreizügigkeit auf die neuen EU-Länder wurde bei 1202 stimmberechtigten Personen in den drei Sprachregionen durchgeführt. Der statistische Fehler beträgt plus/minus 3 Prozent.
bert (Quelle: sda)
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Dossier des Eigenössischen Justiz - und Polizeidepartements.
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