Donnerstag, 8. September 2005 / 20:13:11
Deutsch-russische Gaspipeline
Berlin - Im Beisein von Bundeskanzler Gerhard Schröder und Russlands Präsident Wladimir Putin ist das deutsch-russische Prestige-Projekt einer Gasleitung durch die Ostsee besiegelt worden.
Der russische Monopolist Gasprom und die deutschen Konzerne BASF und Eon unterzeichneten in Berlin ein Abkommen, das den gemeinsamen Bau der bis zu sechs Milliarden Franken teuren Leitung bis 2010 vorsieht.
Durch die rund 1200 Kilometer lange Röhre soll Gas von der russischen Hafenstadt Wyborg nahe St. Petersburg nach Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern transportiert werden. Russland ist der grösste Gaslieferant Deutschlands.
Putin und Schröder unterstrichen die strategische Bedeutung des Milliarden-Projekts. Der weltgrösste Gasförderer Gasprom wird daran mit 51 Prozent beteiligt, die BASF-Tochter Wintershall und die E.ON-Tochter Ruhrgas übernehmen jeweils 24,5 Prozent.
Polnische Vorbehalte
Der polnische Ministerpräsident Marek Belka bezeichnete den Pipelinebau als «politisches Problem» für Polen. Sein Land sei «nicht sehr glücklich mit dieser Situation», sagte Belka am Rande eines Wirtschaftsforums im südpolnischen Krynica.
Russland wolle mit dem Projekt «Stärke zeigen». Nach Expertenmeinung sei der Bau einer Pipeline unter der Ostsee wesentlich teurer als eine Leitung durch Polen, betonte der Belka.
Am Mittwoch hatte bereits Präsident Aleksander Kwasniewski das Projekt kritisiert, das «sich von der Konzeption einer gemeinsamen europäischen Politik» entferne. Polen und die baltischen Staaten fühlen sich durch das Projekt übergangen und fürchten, dadurch vom russischen Gas abgeschnitten zu werden.
bert (Quelle: sda)
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