Donnerstag, 8. September 2005 / 16:40:00
Erdbeben der Stärke 4,9 in der Schweiz
Bern - In weiten Teilen der Schweiz hat um 13.27 Uhr die Erde gebebt. Das Beben hatte eine Stärke von 4,9 auf der Richterskala.
Das Beben verursachte in der Nähe des Epizentrums kleinere Schäden, wie Donat Fäh, Mitarbeiter beim Erdbebendienst der ETH Zürich sagte. Dem Dienst wurde ein kleiner Gebäudeschaden in Martigny VS gemeldet. Zudem gingen zwei kleine Erdrutsche auf die Strasse nach Finhaut VS nieder.
Die Staumauer des Lac d´Emosson blieb unbeschädigt, wie Betriebsdirektor Serge Siniciali erklärte. Weder die Kontrollinstrumente noch Kontrollgänge hätten Beeinträchtigungen zu Tage gebracht. Zum ersten Mal in der Geschichte der Staumauer seien aber die Maschinen vorübergehend abgestellt worden.
«Standarterdbeben»
Bei dem Erdbeben von 4,9 Punkten auf der Richterskala handelte es sich um ein für die Region zwischen Martigny und Chamonix typisches Ereignis, ein «Standarterdbeben», wie sich Fäh ausdrückte. Dabei hätten sich in sieben bis zehn Kilometern Tiefe zwei Gebiete gegeneinander geschoben, ein Phänomen, das Blattverschiebung genannt wird.
Nach dem Beben kam es zu Nachbeben. Das stärkste erreichte 3 Punkte auf der Richterskala und war laut Fäh noch in Nähe des Epizentrums verspürbar. Die Erde dürfte noch für einige Tage nachbeben.
Spürbar bis Mailand
Die seismischen Aktivitäten waren nach Angaben des Erdbebendienstes bis in die Nordschweiz und bis nach Mailand zu spüren. Beben in dieser Stärke sind in der Schweiz recht häufig.
Im statistischen Durchschnitt sind solche Erdbeben laut Fäh in der Schweiz einmal pro Jahr zu erwarten. Ein Beben, das Schäden verursacht, ist statistisch alle zehn Jahre möglich und ein wirklich grosses Schadensereignis alle 100 Jahre.
bert (Quelle: sda)
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