Mittwoch, 31. August 2005 / 17:00:00
Bis zu 1000 Tote in Bagdad
Bagdad - Bei einer Massenpanik auf einer Brücke in Bagdad sind bis zu 1000 schiitische Pilger ums Leben gekommen, unter ihnen zahlreiche Kinder.
Dies sagte ein Sprecher des Ministeriums am Nachmittag.
Bestätigt sind bislang 816 Todesopfer. Mindestens 323 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte ein Sicherheitsbeamter am Mittwoch in der irakischen Hauptstadt mit. Die Panik war entstanden, nachdem sich das Gerücht verbreitet hatte, dass ein Selbstmordattentäter unter der Menge sei.
Hunderte Pilger
Auf der Brücke befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks Hunderte von schiitischen Pilgern, die zum Mausoleum des Imam Mussa el Kasim unterwegs waren, um dort des Todestag des Geistlichen zu gedenken.
Unklar ist, ob das Gerücht die Katastrophe auslöste, oder ob die Menschen durch das Gedränge und die Hitze in Panik gerieten.
Eine Augenzeugin berichtete: "Tausende von Menschen standen dicht an dicht auf der Aimma-Brücke, in dem Gedränge und bei der Hitze wurden einige ohnmächtig."
Granatenangriff
Bei einem Granatenangriff auf die am Mausoleum versammelten Pilger waren bereits am Morgen sieben Menschen getötet worden. Zudem seien zahlreiche Pilger vergiftet worden, teilte Vize-Gesundheitsminister Dschalil Schomarri mit. Sie hätten "vorsätzlich vergiftete Lebensmittel" zu sich genommen.
Regierungschef Ibrahim Dschaafari ordnete eine dreitägige Staatstrauer an.
bert (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Mindestens 20 Tote bei Anschlägen im Irak
Montag, 5. September 2005 / 21:41:14