Montag, 15. August 2005 / 19:17:26
Iraks Verfassung verzögert sich
Bagdad - Die irakischen Parteiführer haben in Bagdad einen letzten Versuch unternommen, Stunden vor Ende der Frist doch noch einen kompletten Verfassungsentwurf vorzulegen. Es gab noch immer ungelöste Fragen.
Die Gespräche dauerten noch an, sagte der schiitische Parlamentsabgeordnete Ali al-Debagh. Eine für 18.00 Uhr Ortszeit (16.00 MESZ) angesetzte Parlamentssitzung wurde auf den späten Abend verschoben.
Gestritten wurde darüber, wie viel Autonomie die einzelnen Regionen erhalten sollen. Auch die künftige Aufteilung der Erdöleinnahmen unter den Provinzen war noch ungelöst.
Lücken füllen
Ein anderer Abgeordneter sagte, wenn der Entwurf, der dem Parlament vorgelegt werden sollte, Lücken enthalte, könnten diese von den Parlamentariern bis zum Verfassungsreferendum im Oktober gefüllt werden.
Bevor die Iraker über den Verfassungstext abstimmen dürfen, muss das Dokument erst vom Parlament mit einfacher Mehrheit verabschiedet werden. Die Verfassung wird gültig, wenn die Mehrheit der Wähler bei dem Referendum dafür stimmt und zwei Drittel der Provinzen zustimmen.
Sprengstoffanschlag
Auch am Montag kam es zu mehreren Anschlägen Bei einem Sprengstoffanschlag auf einen Konvoi der Familie von Vizepräsident Adel Abdul Mahdi wurden nahe der Stadt Bakuba zwei Leibwächter getötet.
Der schiitische Politiker selbst war aber nicht mit seiner Familie unterwegs. In Bakuba erschossen Aufständische ausserdem an einer Strassensperre vier irakische Soldaten.
Vier Tote
Bei einem Selbstmordanschlag in Mahawil kamen in der Nacht zum Montag drei Zivilisten und der Attentäter ums Leben. Wie Spitalärzte berichteten, wurden vier weitere Menschen verletzt, als der Extremist vor dem Gebäude der Lokalregierung einen Sprengstoffgürtel zur Explosion brachte.
mb (Quelle: sda)
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