Dienstag, 9. August 2005 / 10:06:47
Nagasaki verharrt in Schweigeminute
Nagasaki - 60 Jahre nach dem Atombombenabwurf auf Nagasaki hat der Bürgermeister der südjapanischen Stadt heute an die Atommächte appelliert, Atomwaffen endlich abzuschaffen.
Itcho Ito warf insbesondere den USA vor, internationale Verpflichtungen "ignoriert" und ihre Haltung einer nuklearen Abschreckung nicht geändert zu haben. Er drückte seine starke Verärgerung darüber aus, dass die Hoffnungen der Weltbevölkerung mit Füssen getreten würden.
Ito kritisierte die USA, weiter im Besitz von rund 10 000 Atomwaffen zu sein, wiederholt Atomtests zu zünden und zu versuchen, kleinere Atomwaffen zu entwickeln. Er appellierte an die Bevölkerung Amerikas, sich für die Abschaffung von Atomwaffen einzusetzen.
Pazifismus von japanischer Regierung gefordert
Zugleich forderte der Bürgermeister die eigene Regierung von Ministerpräsident Junichiro Koizumi auf, an den Idealen der pazifistischen Verfassung des Landes festzuhalten.
Japans drei Prinzipien, keine Atomwaffen zu bauen, keine zu besitzen und auch die Stationierung solcher Waffen auf dem eigenem Boden nicht zu erlauben, müsse unverzüglich gesetzlich verankert werden, forderte Ito.
Schweigeminute
Um 11.02 Uhr, dem Zeitpunkt, als am 9. August 1945 die vom US-Bomber Bockscar abgeworfene Atombombe "Fat Man" über der Stadt explodiert war, legten die Teilnehmer einer Gedenkveranstaltung eine Schweigeminute ein, während Kirchen- und Tempelglocken erklangen.
Damals, drei Tage nach dem Atombombenabwurf über Hiroschima, waren im 300 Kilometer entfernten Nagasaki etwa 74 000 Menschen durch direkte Einwirkung getötet worden, 75 000 wurden verletzt.
fest (Quelle: sda)
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