Montag, 25. Juli 2005 / 15:24:40
Kein Medikamenten-Kauf im Internet
Bern - Das Heilmittelinstitut Swissmedic warnt vor den Risiken von Heilmitteln, die übers Internet bestellt werden.
Immer öfter finden sich darunter neben Medikamenten auch hochdosierte Vitamine und Mineralien. Doch auch die sind nicht harmlos. Swissmedic bearbeitete im letzten Jahr rund 1600 Zollanfragen zu Arzneimittel-Importen. Zumeist handelte es sich um Internet-Bestellungen Privater, wie Swissmedic in einer Mitteilung schreibt.
Auffallend sei dabei die grosse Anzahl eingeführter Präparate mit hochdosierten Vitaminen und Mineralien. Entgegen der weit verbreiteten Einschätzung seien diese Präparate oft nicht harmlos.
Schäden durch hohe Dosen
Swissmedic nennt als Beispiel Vitamin A, das in hohen Dosen konsumiert zu Leberschäden, Veränderungen des Blutbilds oder teilweise schweren psychiatrischen Symptomen führen könne. Bei der Einnahme grosser Mengen etwa an Vitamin C können sich Nierensteine bilden.
Selen, ein Spurenelement, werde oft angepriesen als Schutz gegen Krebs, was eine irreführende Heilanpreisung darstelle. Der Überkonsum von Selen könne gesundheitliche Schäden verursachen; Selenvergiftungen können gar zum Tod führen.
Irreführende Versprechungen
Bei einer Bestellung übers Internet seien die üblichen Vorkehrungen zur Sicherstellung der Arzneimittelsicherheit ausgeschaltet. Deshalb warnt Swissmedic davor, Arzneimittel auf diese Weise zu bestellen. Oft würden irreführende Versprechungen über die positiven Wirkungen, jedoch keine Angaben zu möglichen Risiken gemacht.
Eine grobe Schätzung der Swissmedic geht davon aus, dass jährlich 20 000 bis 40 000 übers Internet bestellte Medikamentensendungen in die Schweiz gelangen. Rund ein Fünftel davon habe Abhängigkeitspotenzial wie etwa Schlaf-, Beruhigungs-oder Aufputschmittel.
fest (Quelle: sda)
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