Samstag, 2. Juli 2005 / 00:02:25
Kinderlähmung in Angola ausgebrochen
Genf - Das Programm der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Ausrottung der Polio (Kinderlähmung) hat weitere Rückschläge erlitten. In Angolas Hauptstadt Luanda sei die Krankheit bei einem weiblichen Säugling festgestellt worden, teilte die WHO mit.
Zudem sei auf der indonesischen Insel Sumatra eine Dreijährige an Polio erkrankt. Angola ist das 17. Land, in das die Krankheit in den vergangenen zwei Jahren wieder aufgetreten ist. Indonesien war bis Anfang Mai zehn Jahre lang Polio-frei.
Polio befällt überwiegend Kinder, die jünger als fünf Jahre sind, und kann zu unheilbaren Lähmungen führen. Mitte 2003 erlitt die weltweite Kampagne zur Ausrottung der Seuche einen schweren Rückschlag, als der nigerianische Bundesstaat Kano die Impfung verbat.
Westliche Verschwörung
Moslemische Geistliche hatten erklärt, die Impfung sei Teil einer westlichen Verschwörung, um HIV zu verbreiten und die Bevölkerung unfruchtbar zu machen. Zwar wurde die Impfung im Juli wieder aufgenommen. Innerhalb der zehn Monate nahm Polio in Afrika aber seuchenartige Ausmasse an.
Genetischen Analysen zufolge soll der Erreger in Angola jedoch aus Indien stammen. Die Zahl der weltweiten Polio-Fälle stieg 2004 auf 1267 nach 784 im Jahr zuvor.
bert (Quelle: sda)
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Ausrottung der Kinderlähmung
Mehr Infos zur weltweiten Kampagne gegen Ausrottung der Kinderlähmung.
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