Donnerstag, 30. Juni 2005 / 15:10:46
Was deutsche Top-Manager verdienen
Berlin - In Deutschland müssen Chefs von Aktiengesellschaften künftig ihr genaues Jahresgehalt offen legen. Der Bundestag hat ein entpsrechendes Gesetz verabschiedet.
Betroffen sind Top-Manager von insgesamt rund tausend Unternehmen. Eine freiwillige Offenlegung war am Widerstand von Konzernen wie BMW, DaimlerChrysler und Porsche gescheitert. Damit das Gesetz in Kraft treten kann, muss in der kommenden Woche auch noch der Bundesrat zustimmen.
Der Gesetzentwurf wurde mit den Stimmen der rot-grünen Koalition sowie der CDU/CSU verabschiedet. Die PDS-Abgeordneten enthielten sich, dagegen stimmte allein die FDP. In der Länderkammer wird ebenfalls mit einer klaren Mehrheit gerechnet, so dass das Gesetz bald in Kraft treten kann.
Bis ins Detail publik
Allerdings wird es noch eineinhalb Jahre dauern, bis es seine volle Wirkung entfaltet: Die Nennung der Chefbezüge wird erst mit den Geschäftsberichten für das Jahr 2006 zur Pflicht, die im Frühjahr 2007 veröffentlicht werden.
Künftig müssen die Bezüge jedes einzelnen Mitglieds der Geschäftsleitung im Jahresabschluss bis ins Detail publik gemacht werden - aufgeschlüsselt nach erfolgsabhängigen und -unabhängigen Bestandteilen.
Grossverdiener Ackermann
Zudem sollen auch die Abfindungen veröffentlicht werden, die im Fall eines Ausscheidens zugesagt wurden. Ausnahmen sind nur möglich, wenn dies die Generalversammlung mit einer Dreiviertelmehrheit beschliesst.
Bei Verstössen gegen die gesetzliche Transparenzpflicht sind nun Bussgelder von bis zu 75 000 Franken pro Konzernleitungsmitglied möglich. Derzeit sind von den 30 Konzernen im Deutschen Aktienindex (DAX) nur 20 Konzernleitungen zur Veröffentlichung der Gehälter bereit.
Unter den Managern, die ihr Gehalt freiwillig veröffentlichten, verdiente im vergangenen Jahr der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, am besten. Ackermann kam auf ein Gehalt von rund zehn Millionen Euro (15 Mio. Franken).
rp (Quelle: sda)
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