Freitag, 24. Juni 2005 / 11:38:05
SBB fahren planmässig
Bern - Nach der zweiten Strompanne der SBB ist der Bahnverkehr am Freitagmorgen wieder fahrplanmässig angelaufen.
Ein Blitzschlag hatte den Bahnverkehr in der Westschweiz lahmgelegt, und Bahnkunden wurden erneut mit Bussen und Taxis transportiert. Es gebe keine Verspätungen mehr im Personenverkehr, sagte SBB-Sprecher Jean-Philippe Schmidt auf Anfrage. Auch der Güterverkehr und die Zustellung der Post erfolge pünktlich. Über die Kosten der erneuten Panne konnte Schmidt noch nichts sagen.
Der Blitz hatte am Donnerstag gegen 18.30 Uhr beim Stromwerk von Vernayaz VS eingeschlagen und einen Trafobrand ausgelöst. Dadurch erhielten die Züge in den Regionen Lausanne und Genf sowie im Wallis bis zu einstündige Verspätungen. Die SBB konnte die Stromversorgung schnell via eine andere Quelle wieder herstellen.
19.10 Uhr floss wieder Strom
Ab zirka 19.10 Uhr funktionierte die Stromversorgung wieder weitgehend. Darauf wurde der Zugverkehr schrittweise wieder in Betrieb genommen, bis sich die Lage um 20.30 Uhr normalisierte.
Die Riesenpanne vom Mittwochabend war durch einen Kurzschluss an der Übertragungsleitung von Amsteg UR nach Rotkreuz ZG ausgelöst worden. Die beiden anderen Übertragungsleitungen vor Ort waren bereits abgeschaltet. Danach lag das gesamte SBB-Stromnetz für knapp vier Stunden lahm.
Keine Ausweichmöglichkeit
Die SBB führt den Strom aus verschiedenen Gründen immer wieder über eine einzige Leitung, wie vor dem Kurzschluss am Mittwochabend geschah. Dabei besteht keine Ausweichsmöglichkeit auf eine Ersatzleitung, was von verschiedener Seite kritisiert wird. Doch für die SBB hat die Sicherheit Vorrang.
Es passiere häufig, dass die SBB für die Stromübertragung nur eine einzelne Leitung zur Verfügung habe, sagte SBB-Sprecher Roland Binz auf Anfrage. So musste sich die SBB am Mittwoch im Urnerland wegen einer Baustelle mit einer Leitung begnügen, was nach dem Kurzschluss zur fatalen Kettenreaktion führte.
Laut Binz war die Abschaltung von zwei Leitungen im Urnerland und die Beschränkung auf eine einzige nötig, weil die Sicherheit der Bauarbeiter an erster Stelle stand.
rp (Quelle: sda)
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