Freitag, 17. Juni 2005 / 14:12:35
Diskussion über Atomkraft und Endlager ankurbeln
Bern - Die Politik soll die Diskussion über ein neues Atomkraftwerk ankurbeln und die Lagerung hochradioaktiver Abfälle zügig lösen.
Diese Forderungen hat das Nuklearforum Schweiz an einer Tagung in Bern erhoben.
Die Atomenergie sei ökologisch und ökonomisch sinnvoll, teilte das Forum in einem Communiqué mit.
Eine OECD-Studie weise nach, dass diese Art der Stromproduktion wettbewerbsfähig sei. Ihr Kostenvorteil dürfte in Zukunft wegen der Erdölpreise und der Treibhausgaspolitik sogar zunehmen.
Politische Akzeptanz der Atomenergie
Von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung schnitten Atom- und Wasserkraft bei Treibhausgasen, gesamter Umweltbelastung und externen Kosten am besten ab. Zudem nehme die politische Akzeptanz der Atomenergie zu.
Der Prüfstein sei indessen die Entsorgung der radioaktiven Abfälle, hiess es weiter. Die Nagra (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle) habe beim Bund 2002 den Entsorgungsnachweis eingereicht.
Entsorgung im Weinland?
Der Opalinuston im Zürcher Weinland biete geeignete Bedingungen für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle. Die Behörden sollten die Entscheide jetzt "zügig fällen". Dann könnte als nächster Schritt ein Rahmenbewilligungsgesuch eingereicht werden.
Seitens des Bundesamtes für Energie sagte dessen Vizedirektor Werner Bühlmann laut Communiqué, der Nagra-Entsorgungsnachweis werde geprüft. Vom 13. September bis zum 12. Dezember würden die Unterlagen öffentlich aufgelegt.
Alternative Standorte
2006 wolle der Bundesrat dann über das weitere Vorgehen entscheiden. Die Regierung habe von der Nagra aber Alternativen zum Standort im Zürcher Weinland verlangt.
Für die schwach- und mittelradioaktiven Abfälle wollten die Kraftwerkbetreiber und die Nagra nach der Ablehnung des Sondierstollens am nidwaldnerischen Wellenberg "zeitnah" Lösungen suchen, hiess es im Communiqué des Nuklearforums weiter.
bsk (Quelle: sda)
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