Mittwoch, 25. Mai 2005 / 22:26:11
Respektlosigkeit vor Koran
Washington - Islamische Häftlinge im US-Militärgefängnis Guantánamo auf Kuba haben sich bei der US-Bürgerrechtsorganisation ACLU wiederholt über einen respektlosen Umgang des Wachpersonals mit dem Koran beklagt.
Von der Organisation veröffentlichte Dokumente über Verhöre der Gefangenen durch die US-Bundespolizei FBI zwischen 2002 und 2003 belegen, dass es deswegen immer wieder zu Spannungen kam: einige Häftlinge traten in den Hungerstreik, andere drohten mit Selbstmord.
Ein Gefangener sagte demnach aus, er habe gesehen, wie das heilige Buch der Moslems ins WC geworfen worden sei. Die meisten Beschwerden der Gefangenen richteten sich gegen die Praxis, ihnen als Strafe den Koran wegzunehmen.
Druck der Regierung
Vor gut einer Woche hatte die Redaktion des US-Nachrichtenmagazins Newsweek unter dem Druck der Regierung von Präsident George W. Bush einen Bericht zurückgezogen, in dem von der Entweihung des Korans durch US-Wärter in Guantánamo die Rede war.
Auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) verfügte über ähnliche Berichte von Gefangenen. Die US-Behörden seien auf die Probleme aufmerksam gemacht worden, worauf diese Korrekturen vorgenommen hätten, hiess es vergangene Woche in Genf.
In mehreren islamischen Ländern hatte der Bericht wütende Proteste ausgelöst. In Afghanistan wurden mindestens 14 Menschen bei gewaltsamen Demonstrationen getötet.
bert (Quelle: sda)
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