Frischer Wind für den Schweizer Segelsport

Was die Alinghi-Crew vor zwei Jahren im fernen Neuseeland auf höchstem Level nahe der Perfektion demonstrierte, soll möglichst viele Schweizer Segler zur Nachahmung inspirieren. Die Initianten der UBS Alinghi Swiss Tour möchten die Faszination für die Duelle Boot gegen Boot breiteren Kreisen näher bringen und das Match Racing auch auf Schweizer Seen populär machen.

Im ersten Jahr ihres Bestehens umfasst die Swiss Tour Qualifikationsregatten in Zürich, Thun, Lugano, Romanshorn und Genf sowie den Final in Valencia, dem Austragungsort des America´s Cup 2007. Die Startplätze für die Events auf den fünf Seen waren heiss begehrt, die Nachfrage (93 Bewerbungen) überstieg das Angebot (42 Startplätze) um mehr als das Doppelte. Vor allem die Premiere auf dem Zürichsee, wo neben neben einem Ticket für den Final zwei Startplätze für das erstmals zur prestigeträchtigen Swedish Match Tour zählende St. Moritz Match Race winken, weckte das Interesse zahlreicher Teams aus dem Ausland. Um dem Grundgedanken (Förderung ambitionierter Schweizer) der involvierten Partner Alinghi, UBS und Swiss Sailing Rechnung zu tragen, werden allerdings nur einheimische Teams berücksichtigt. Die Segler stammen primär aus den neu zu bildenden Olympia- und Nachwuchskadern des nationalen Verbands.

Alinghi-Ausländer als Gradmesser

Das titelberechtigte Teilnehmerfeld in Zürich wird von zwei Skippern angeführt, die im vergangenen Sommer noch im Gedränge olympischer Fleet Races gesegelt waren. Der 32-jährige Chris Rast hatte in Athen mit Christian Steiger den 12. Platz in der 49er-Klasse belegt, der 28-jährige Lukas Erni mit Simon Brügger den 22. Platz in der 470er-Klasse. Zu den zehn Gegnern der beiden Berner gehört auch ein Team des America´s-Cup-Siegers, das allerdings ausser Konkurrenz startet. Alinghi dispensiert den Strategen Jordi Calafat (Sp, Olympiasieger 1992 in der 470er-Klasse), den Bieler Nils Frei und den Neuseeländer Matt Mitchell vom Training in Valencia und schickt sie auf den Zürichsee.

Auch an den anderen Qualifikationsregatten wird jeweils ein Alinghi-Trio der Swiss Tour die Ehre erweisen. Die Steuermänner Jochen Schümann und Peter Holmberg stellen sich dem Vergleich mit dem potentiellen Alinghi-Nachwuchs in Thun respektive Lugano. Der Umstieg vom America´s-Cupper mit der 17-köpfigen Besatzung auf die an der Swiss Tour verwendeten Streamline-Boote für Drei-Mann-Crews dürfte den Alinghi-Cracks nicht leicht fallen. Manches Schweizer Team wittert die Chance, einer Auswahl des America´s-Cupholders den Meister zu zeigen.

UBS Alinghi Swiss Tour 2005.
Qualifikationsregatten: Zürich (14. bis 16. Mai), Thun (17./18. Juni), Lugano (3./4. September), Romanshorn (1./2. Oktober), Genf (14. bis 16. Oktober). -- Die fünf Sieger qualifizieren sich für den Final in Valencia (10. bis 13. November). -- Die ersten zwei Teams des Zürcher Events qualifizieren sich für das internationale St. Moritz Match Race (16. bis 21. August).

Qualifikationsregatta in Zürich. Programm: Samstag 12 Uhr bis 18 Uhr, Pfingsten 10 Uhr bis 18 Uhr, Pfingstmontag 10 Uhr bis 16 Uhr. -- Modus: 2 Sechsergruppen, die je eine Round Robin (jeder gegen jeden) austragen. Round Robin C für die ersten drei Teams jeder Gruppe. Anschliessend Halbfinals und Final mit den ersten vier Teams der Round Robin C.

fest (Quelle: Si)

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