Samstag, 16. April 2005 / 09:09:58
Zehntausende an anti-japanischer Kundgebung
Shanghai - Die Spannungen zwischen Japan und China verschärfen sich weiter. In der chinesischen Stadt Shanghai haben sich Zehntausende Menschen zu einer neuen anti-japanischen Demonstration versammelt.
Augenzeugen berichteten, rund 2000 Demonstranten hätten die Polizeisperren nahe dem japanischen Generalkonsulat durchbrochen. Steine und Flaschen seien gegen das Gebäude geworfen worden. Das Konsulat selbst wurde zusätzlich von besonderen Sicherheitskräften geschützt.
Weitere Demonstranten waren in verschiedenen Protestzügen noch auf dem Weg zu der japanischen Vertretung. Hundertschaften der Polizei und paramilitärischen Einheiten wurden mobilisiert.
Strenge Sicherheitsvorkehrungen
Die Demonstranten protestierten gegen eine Verharmlosung japanischer Kriegsverbrechen und strittige Territorialansprüche Tokios im Ostchinesischen Meer. In Peking sicherte ein Grossaufgebot von Sicherheitskräften den Platz des Himmlischen Friedens, der mit Touristen überfüllt war.
Strenge Sicherheitsvorkehrungen herrschten auch an der japanischen Botschaft. Die Polizei in Peking, wo am Sonntag der japanische Aussenminister Nobutaka Machimura erwartet wird, hatte ausdrücklich vor ungenehmigten Demonstrationen in der Hauptstadt gewarnt.
Attacken mit Steinen und Flaschen
Detaillierte Aufrufe zu den Demonstrationszügen in Schanghai waren trotz starker Zensur auf chinesischen Internetseiten aufgetaucht. Es gab auch Hinweise auf mögliche Proteste in mehreren anderen Städten.
Die Botschaften Japans und der USA hatten ihre Staatsbürger in China zur Vorsicht aufgerufen. Bereits am vergangenen Wochenende hatte es Proteste mit mehr als 20 000 Menschen gegeben, bei denen die japanische Botschaft mit Steinen und Flaschen attackiert worden war.
In Tokio beschmierten Unbekannte in einem mutmasslichen Racheakt die Residenz des chinesischen Botschafters mit Schmähparolen. Briefkasten, Namensschild und die Gegensprechanlage wurden von Graffiti in roter Farbe überzogen, wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete.
kst (Quelle: sda)
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