Islamistische Gruppe bekennt sich

Die Entführung sei nichts anderes als eine Botschaft an die italienische Regierung und deren Chef Silvio Berlusconi und solle ihm sagen: Ihr werdet nicht wissen, was Sicherheit ist, solange ihr noch einen Soldaten im Irak habt, hiess es in der im Internet veröffentlichen Botschaft der Organisation des islamischen Dschihad.

Sollte die Regierung in Rom der Forderung nicht nachkommen, werde es in den kommenden Tagen noch weitere Botschaften geben. Die Echtheit des Schreibens konnte zunächst nicht überprüft werden. Die 56-jährige Mitarbeiterin der römischen Zeitung Il Manifesto war am Freitag in der Innenstadt von Bagdad überfallen und verschleppt worden.

Die Journalistin schrieb seit zwei Jahren auch für die Wochenzeitung Die Zeit aus dem Irak. In der Facts-Ausgabe dieser Woche analysierte sie die Lage nach den Wahlen. Die Chefredaktion von Facts und die Geschäftsleitung von Tamedia sowie die Leitung von Die Zeit forderten die Entführer auf, Sgrena umgehend freizulassen.

Verhandlungen

Die italienische Regierung setzte nach den Worten von Ministerpräsident Silvio Berlusconi nach Bekanntwerden der Entführung alle diplomatischen Hebel in Bewegung. Die Verhandlungen sind in die Wege geleitet worden, sagte Berlusconi, der ein Treffen mit Verteidigungsminister Antonio Martino, Aussenminister Gianfranco Fini und Innenminister Giuseppe Pisanu einberief.

Im Herbst hatten unbekannte Kidnapper im Irak zwei humanitäre Helferinnen aus Italien als Geisel genommen und erst nach Wochen wieder freigelassen. Zuvor war ein italienischer Journalist von seinen Entführern erschossen worden.

Seit einem Monat sind im Irak auch die französische Journalistin Florence Aubenas (Liberation) und ihr irakischer Mitarbeiter verschollen.

bert (Quelle: sda)

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