Mittwoch, 26. Januar 2005 / 14:57:35
Dem Wald geht es schlecht
Olten - Der Zustand des Schweizer Waldes ist weiterhin besorgniserregend. Das zeigt eine bisher einmalige Langzeitstudie aus 13 Kantonen. Die Verfasser fordern eine weitere Reduktion der Schadstoffbelastung.
In den Schweizer Wäldern wachsen die Bäume seit einigen Jahren langsamer: Bereits vor dem Hitzesommer 2003 lag das Wachstum bei der Buche um 31 Prozent unter dem erwarteten Normalwert, bei der Fichte um 24 Prozent.
Der verkraftbare Wert an Stickstoff wird in rund drei Viertel aller Beobachtungsflächen überschritten. Die höchsten Werte werden im Mittelland, der Ostschweiz und im Südtessin gemessen.
Bodenversauerung
Weiter nimmt auch die Bodenversauerung zu. Mehr als ein Drittel der Böden sind sehr stark versauert. 13 Prozent der Flächen weisen sogar eine kritische Basensättigung von weniger als 15 Prozent auf. In Verbindung mit der hohen Ozonbelastung nimmt damit das Risiko von Trockenstress und Parasitenbefall zu.
Umweltbelastung verringern
Die Verfasser der Studie plädieren primär für eine weitere Reduktion der Umweltbelastung auf ein pflanzen- und bodenverträgliches Mass. Empfohlen wird zudem eine schonende Waldbewirtschaftung.
Die Studie soll weitere Erkenntnisse liefern zur Erkennung gefährdeter Wälder, zur schonenden Waldbewirtschaftung und zur Milderung der Auswirkungen; sie wird deshalb vom Bund vorerst bis 2007 weiter mitfinanziert.
Das Waldbeobachtungsprogramm wurde 1984 von den Kantonen Aargau, Bern, Solothurn, Zug, Zürich und den beiden Basel in Auftrag gegeben. In die Untersuchungen einbezogen wurden auch Waldflächen in den Kantonen Neuenburg, Jura, Tessin, Graubünden und Appenzell Innerrhoden.
fest (Quelle: sda)
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