Montag, 3. Januar 2005 / 13:14:26
Tsunami-Warnsystem im Indischen Ozean
Jakarta - Indonesien und weitere asiatische Staaten haben mit dem Aufbau eines Warnsystems für Tsunamis und andere Naturkatastrophen begonnen.
Damit solle der grosse Verlust von Menschenleben verhindert und der Umgang mit künftigen Erdbeben und anderen Naturkatastrophen erleichtert werden, sagte der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono in Jakarta. Bislang existiert in den Anrainerstaaten des Indischen Ozeans kein derartiger Warnmechanismus.
Insgesamt kamen in Südasien durch das Seebeben gemäss amtlichen Angaben mindestens 144 000 Menschen ums Leben, davon allein mehr als 94 000 in Indonesien. Die Behörden befürchten, dass die Zahl auf über 165 000 steigen könnte. Viele Menschen hätten sich retten können, wenn sie rechtzeitig gewarnt worden wären.
250000 Obdachlose in Aceh
In der indonesischen Provinz Aceh leben inzwischen mehr als eine Viertelmillion Obdachlose in Notunterkünften. Hilfsorganisationen schätzen die Zahl der obdachlos gewordenen Menschen weit höher ein.
Zahlreiche Überlebende haben selbst Notquartiere gesucht. Zudem leben viele Bewohner der Provinz in von der Aussenwelt abgeschnittenen Ortschaften, die von den Helfern noch immer nicht erreicht wurden.
Abgeschiedene Inseln warten auf Hilfe
Einige der zu Indien gehörenden Inseln der Andamenen und Nikobaren warten ebenfalls noch immer auf Hilfe. Auch die Insel Klein-Nikobar mit ihren 350 Einwohnern musste bisher ohne Hilfsgüter auskommen.
Insgesamt müssen inzwischen rund 1,8 Millionen Menschen mit Lebensmitteln versorgt werden, wie UNO-Nothilfekoordinator Jan Egeland mitteilte. Zugleich gelte es, die Versorgung mit sauberem Wasser zu garantieren, um Cholera-Epidemien zu verhindern.
Die UNO koordiniert den Einsatz von mehreren hundert Hilfsorganisationen in den zwölf betroffenen Ländern. Die Hilfszahlungen der internationalen Gemeinschaft überschritten zum Jahreswechsel die Marke von zwei Milliarden Dollar.
fest (Quelle: sda)
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