Samstag, 1. Januar 2005 / 13:54:57
Experten entnehmen DNA-Proben
Phuket - Experten haben damit begonnen, zur Identifizierung der Leichen der Flutkatastrophe in Thailand Proben zu entnehmen. Mehr als 300 Fachleute aus rund 20 Ländern arbeiten zusammen, um eine Identifizierung der Toten zu ermöglichen.
Wie ein Polizeioffizier auf der Insel Phuket weiter erklärte, sollen die Informationen bei der Polizei von Phuket gebündelt werden. Auch eine Internet-Adresse wurde nach diesen Angaben eingerichtet.
Die Zahnärzte und Gerichtsmediziner, darunter auch 24 Schweizer, müssen von den teilweise schon verwesten Leichen Zahn- und Fingerabdrücke nehmen. Ausserdem müssen den Toten DNA-Proben aus dem Oberschenkelknochen entnommen werden.
Unerträglicher Verwesungsgeruch
Die Experten arbeiten unter einem teilweise unerträglichen Verwesungsgeruch. Um die Leichen später wiederzufinden, wird ihnen ein elektronischer Chip eingesetzt.
Allein die Anfertigung der Abdrücke und Proben dürfte sich über Wochen hinziehen. Danach wird es vermutlich noch Monate dauern, bis in den einzelnen Ländern die Daten abgeglichen und die Toten identifiziert sind.
Die Arbeit der Experten konnte erst am Samstag beginnen, da sich die einzelnen Länder erst untereinander und mit den thailändischen Behörden über das Vorgehen einigen mussten. Es ist das erste Mal, dass es so viele Opfer aus so vielen Ländern gab, begründete ein französischer Polizist die Verzögerung.
150 000 Opfer
Nach neusten Schätzungen der Vereinten Nationen kamen bei der Flutkatastrophe bis zu 150 000 Menschen ums Leben. Wahrscheinlich werde nie geklärt werden können, wie viele Menschen tatsächlich starben, sagte der UNO-Krisenkoordinator in New York. Viele Fischer und Dörfer seien ganz einfach verschwunden, und man werde nie herausfinden, wie viele es waren.
kst (Quelle: sda)
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